Leben im Boden

Dienstag. 20. Januar 2015 (Pressestelle)
Doktorandin Lasota präsentiert ihre Forschungsergebnisse
Sandra Lasota bei der Deutschen Holzschutztagung in Braunschweig.

Die Bioanalytik beschäftigt sich mit Vorgängen, die dem menschlichen Auge auf den ersten Blick verborgen bleiben. Die Coburger Doktorandin Sandra Lasota erforscht zum Beispiel, wie sich Holzschutzmittel auf das Leben im Boden von Wein- und Obstanbaugebieten auswirken. Aktuelle Ergebnisse zu diesem und anderen Themen haben sie und die beiden Coburger Wissenschaftler Prof. Dr. Susanne Aileen Funke und Prof. Dr. Matthias Noll jetzt auf zwei internationalen Fachtagungen vorgestellt.

Weinbaugebiete – in einigen Regionen Deutschlands prägen sie die Landschaft auf einzigartige Art und Weise. Ob Baden, Franken, Mosel oder Rheingau, Weinberge sind dort nicht wegzudenken. Die Pflege der Holzkonstruktionen, die die Rebstöcke stützen, ist aufwendig. Nicht nur Wettereinflüsse, Insekten oder andere Tiere können den Bestand gefährden, auch Bakterien und Pilze greifen das Holz an. Ein interessantes Gebiet für die Bioanalytik. Die Doktorandin Sandra Lasota beschäftigt sich seit zwei Jahren mit der Beschaffenheit der mikrobiellen Gemeinschaften in Böden von Wein- und Obstanbaugebieten. Denn durch Düngemittel, Pflanzen- oder Holzschutzmittel verändern sich diese Lebensgemeinschaften in der Erde und beschleunigen den Verfall der Holzkonstruktionen. In Deutschland und Südeuropa hat sie deshalb Proben aus Anbaugebieten genommen. Lasota möchte so herausfinden, was passiert, wenn das Holz mit unterschiedlich zusammengesetzten Holzschutzmitteln behandelt wird. Einige Zwischenergebnisse ihrer Arbeit hat sie jetzt bei der Deutschen Holzschutztagung in Braunschweig in einem Vortrag präsentiert.

Auch bei der Jahrestagung der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) und der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) war die Doktorandin vertreten. Lasota präsentierte dort ihre Arbeit mit Hilfe eines wissenschaftlichen Plakats. Prof. Dr. Matthias Noll referierte über ein spezielles pathogenes Bakterium (Listeria monocytogenes). Dieses ruft teils tödliche Lebensmittelvergiftungen hervor und wurde in seltenen Fällen auf Lebensmitteln im Einzelhandel entdeckt. Prof. Dr. Funke präsentierte eine Methode zur Identifizierung von Wirkstoffen, die Verklumpungen von Proteinen im menschlichen Gehirn verhindern könnten. Solche Verklumpungen kommen zum Beispiel bei Demenzerkrankungen vor. Funke stellte ihre Arbeit ebenfalls mithilfe eines wissenschaftlichen Plakats vor.