Coburg und China

Dienstag. 24. Juli 2018 (Anke Hempfling)
Deutsche und chinesische Schüler auf dem Campusgelände
Die 27 chinesischen Schüler*innen und ihre deutschen Pendants auf dem Campusgelände Friedrich Streib.

Ungewöhnliche Mitbewohner am Campus in Shanghai und Coburger Köstlichkeiten auf einem chinesischen Wochenmarkt – 27 Schüler*innen aus dem Reich der Mitte erfuhren an der Hochschule Coburg allerhand Kurioses rund um die deutsch-chinesische Partnerschaft.

Hangzhou ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Zhejiang. Die Großstadt liegt unweit von Shanghai und bildet das südliche Ende des alten Kaiserkanals, der in Peking beginnt. Gut 10 Millionen Menschen leben dort. 27 davon besuchten kürzlich die Hochschule Coburg. Die Siebt- und Achtklässler*innen nahmen an einem Austauschprogramm mit Schüler*innen des Coburger Gymnasiums Casimirianum teil. Vor Ort informierten sie sich über den Bachelorstudiengang Technische Physik, der sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache unterrichtet wird. „Gerade in einem praxisnahen Ingenieursstudiengang ist es wichtig, den Schülern die Labore und Anwendungen zu zeigen“, erklärt Prof. Dr. Michael Wick. Er gab Einblicke in die Lehrinhalte und das Campusleben.

Interkulturelle Kompetenzen werden heutzutage immer wichtiger, auch in der Ingenieursausbildung. „Vor allem Ingenieure mit China-Erfahrung sind sehr gefragt“, weiß Katja Zimmer. Sie ist Studiengangskoordinatorin und organisiert regelmäßig Schüler*innen- und Studierendenexkursionen, um einen internationalen Austausch zu ermöglichen. Mit der Technischen Universität Shanghai pflegt die Hochschule Coburg seit gut zehn Jahren das Austauschprogramm „Analytical Measurements and Sensor Technology“ (AIMS). Seit zwei Jahren gibt es die international ausgerichtete Studienrichtung Engineering Physics.

Aber wie studiert es sich im Ausland? Davon berichteten die Studierenden Xu Shuyun und Leonard Schneider. Xu studiert seit zwei Jahren in Deutschland: „Ich bin hier erwachsen geworden, vom schüchternen Mädchen zur jungen Frau. Aufenthalte im Ausland machen unabhängiger“, sagt sie. Leonard verbrachte ein Jahr in Shanghai und erzählte von dem riesigen Campus, auf dem kleine Kätzchen leben. Gerne erinnert er sich an die Gastfreundschaft der Chinesen zurück – und an den Wochenmarkt, auf dem Bratwürste aus Coburg angeboten wurden.

Von Besuchen wie diesen profitieren alle: Die Schüler*innen lernen die praxisnahe Ausbildung an der Hochschule Coburg kennen. Ihr Interesse an der chinesischen Kultur können die deutschen Abiturient*innen in der Aufnahme des Studiums der Technischen Physik münden lassen – zwei Semester können sie dann an der Partneruniversität in Shanghai verbringen. Chinesische Schüler*innen sehen wiederum die Perspektive für ein Studium in Deutschland. „Außerdem kooperieren wir mit den Universitäten im niederländischen Twente und Winnipeg in Kanada. Unsere Studierenden bekommen so die große Bandbreite der Physik weltweit mit“, erklärt Studiengangskoordinatorin Zimmer.

Übrigens: Für den Bachelorstudiengang Technische Physik - Engineering Physics können sich Interessierte noch bis einschließlich 30. September bewerben.