Design als Innovations-Instrument

Freitag. 16. Februar 2018 (Pressestelle)
Zwei Menschen sitzen sich an einem Tisch gegenüber, vor ihnen liegen Designskizzen
Der DESIGN-PILOT bringt Designer, Ingenieure, Vertriebler und Marketingverantwortliche bei der Produktentwicklung an einen Tisch.

Produktdesigner der Hochschule Coburg haben einen DESIGN-PILOT entwickelt. Er soll den Produktentwicklungsprozess in interdisziplinären Teams verbessern.

Designer sind bei den Herausforderungen in der Wirtschaft mehr denn je als Problemlöser gefragt. Komplexe Technologien und digital vernetzte Systeme müssen in einfache und bedienbare Produkte oder Bedienkonzepte verwandelt werden. „Ohne gutes Design kann Deutschland seine Stellung als Wirtschaftsstandort auf Dauer nicht verteidigen“, sagt Prof. Wolfgang Schabbach. Der Designer und Innovationsmanager, der an der Hochschule Coburg lehrt, hat deshalb in den vergangenen zwei Jahren ein Forschungsprojekt durchgeführt, dass die Entwicklung eines Design-Piloten zum Ziel hatte.

Entstanden ist eine Web-Anwendung, die mit über 170 Entwicklungs-Werkzeugen und 75 Kreativtechniken arbeitet. In acht Phasen führt der DESIGN-PILOT seine Nutzer*innen vom Pflichtenheft zum fertigen Produkt. Infografiken und Best-Practice-Beispiele wie etwa die Anleitung einer Wettbewerbs- oder SWOT-Analyse unterstützen dabei. Nach jeder Phase gibt es sogenannte Reviews zur Selbstkontrolle.

Der DESIGN-PILOT bringt dabei Designer, Ingenieure, Vertriebler und Marketingverantwortliche an einen Tisch. Mit dem DESIGN-PILOT verfolgt Wolfgang Schabbach noch eine weiteres Ziel: Das Berufsbild des Designers soll in Deutschland gestärkt werden. „Der Designer muss sich aus der Rolle des „Schönmachers“ emanzipieren und den Part des Impulsgebers übernehmen. Zukunftsfähige Produkte verlangen ein radikal neues Denken in Gestaltung, Funktion und Interaktion, aber auch Realisierung und Recycling. Design als Qualität an sich und in Form eines interdisziplinären Prozesses erweitert den Lösungshorizont und steigert die Wertschöpfung“, meint Prof. Schabbach.

Von der Arbeit mit dem DESIGN-PILOT können auch kleine und mittlere Unternehmen profitieren. Wenn sie das Potential von Design nutzen wollen oder noch am Anfang ihrer Produktidee stehen, ist das Tool eine sinnvolle Ergänzung. Konstruktion und Vertrieb gewinnen mit dem DESIGN-PILOTEN neue Perspektiven und können offene Prozesse – wie die einer Produktentwicklung – planvoller und risikoärmer gestalten.

Das Forschungsprojekt DESIGN-PILOT wurde vom bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Technologie sowie von bayern design gefördert. Als Projektpartner aus der Industrie war die Regensburger Firma Biogents AG beteiligt. Entwickelt wurde die Anwendung von Professor Wolfgang Schabbach und Studierenden im Rahmen von Studienarbeiten, die zum Teil mit Unternehmen unter realen Bedingungen durchgeführt wurden.