Eigenkonstruktionen im Härtetest

Montag. 25. Juni 2018 (Pressestelle)
Das UPBracing Team (Paderborn), das OWL Racing-Team (Ostwestfalen-Lippe), HSNR Racing (Niederrhein), Campus Motorsport (Hannover) und CAT-Racing (v.l.n.r.).
CAT-Racing führte vor und nach jedem Start eine Analyse mit den Fahrern durch. Fotos: UPBracing Team

Der Rennwagen der Zukunft ist leiser, leichter und umweltfreundlicher. Das wurde beim dritten VDI OWL Racing-Camp deutlich, das der Verein Deutscher Ingenieure, Bezirksverein Ostwestfalen-Lippe (VDI OWL) für Studierende aus ganz Deutschland ausgerichtet hat. Mit dabei: CAT-Racing.

Vier Stunden Anfahrt und wenig Schlaf haben zwölf mitgereiste Mitglieder von CAT-Racing auf sich genommen. Vor gut 130 Zuschauern präsentierten sie und vier weitere Studierenden-Teams ihren neuen Rennwagen auf dem Bilster Berg zwischen Nieheim und Bad Driburg. Flache, schnelle Flundern auf breiten Reifen, entwickelt mit Fahrzeugteilen aus Carbon und anderem leichten, langlebigen oder hoch belastbaren Material, waren an den einzelnen Boxen aufgereiht. Bevor die Prototypen erstmals einzeln an den Start gingen, wurde aufgebockt, nachgeschraubt und gefachsimpelt. Dann wurden die Boliden ausgiebig auf Beschleunigung und Geschwindigkeit, Kurvenverhalten und Bremsfähigkeit getestet.

CAT-Racing – 2016 auf Platz drei der Weltrangliste der Formula Student und derzeit unter den Top 20 – stand bei dem Event unter ganz besonderer Beobachtung: „Das ist eins der international erfolgreichsten Teams“, freute sich Initiator Karsten Ollesch vom Vorstand des VDI OWL. Die beiden Fahrer, der 25-jährige Maschinenbaustudent Philipp Auer und der 19-jährige angehende Wirtschaftsingenieur Nico Weigert, lobten die Trainingsbedingungen: „Die Strecke ist zum Testen echt gut, sehr groß und eben. Es ist für uns nicht so einfach, freie, asphaltierte Fläche zum Fahren zu finden.“

Bei jeder Fahrt werden Daten gesammelt und im Anschluss gemeinsam analysiert. „Es geht nicht in erster Linie um Schnelligkeit. Wir prüfen, was funktioniert und was nicht. Für uns ist natürlich auch spannend, wie die anderen Autos gebaut sind“, erklärt die 19-jährige Sabrina Kolbe, die Versicherungswirtschaft studiert.

Seit dem vergangenen Wintersemester haben die insgesamt fünf Teams von den Hochschulen Coburg, Paderborn, Ostwestfalen-Lippe, Niederrhein und Hannover Marketingkonzepte geschmiedet, Businesspläne geschrieben, Sponsoren geworben, konstruiert und entwickelt, geschraubt und montiert. Das gemeinsame Ziel: die Teilnahme an der Formular Student Germany am Hockenheimring im kommenden August. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit lehrt fürs Leben: Studierende aus den verschiedensten Fachbereichen sammeln theoretische und praktische Erfahrungen, knüpfen Kontakte in die Wirtschaft und bereiten sich so auf ihr Berufsleben vor.