Eine herausragende planerische Leistung

Montag. 04. Juni 2018 (Madelaine Ruska)
Die Preisträger*innen des ersten Ullrich-Hanses-Preis mit Stiftern und Professor*innen.
Der Joachim-Kurbasik-Preis ging dieses Jahr an Johannes Walburg, Hannes Riedelbauch und Maximilian Murrmann (1.Reihe, v.l.).

Zum ersten Mal hat die Hochschule Coburg den Ullrich-Hanses-Preis für Bauingenieure vergeben. Die Verleihung erfolgte zusammen mit dem Joachim-Kurbasik-Preis beim Campus.Design Open.

Der Freitag steht traditionell im Zeichen der Bauingenieure beim Campus.Design Open. Bei der jährlichen Werkschau wird das Gelände ums alte Coburger Hofbrauhaus zum Ausstellungsort für die kreativen Studiengänge. Architekten, Innenarchitekten, Produktdesigner und Bauingenieure zeigen, was sie im vergangenen Jahr im Studium entworfen haben. An einem der vier Tage bieten die Bauingenieure ein spezielles Programm – mit offenen Laboren, Vorträgen und Alumnitreffen. Da bietet es sich an, auch die Verleihung von zwei Nachwuchspreisen in dieses Umfeld zu legen.

Seit 2014 gibt es den Joachim-Kurbarsik-Preis. Er wird für herausragende Bachelorarbeiten vergeben. Weil er aber ausschließlich den Studierenden des Schwerpunktes „Konstruktiver Ingenieurbau“ vorbehalten ist, haben die Verantwortlichen des Studiengangs in diesem Jahr den Ullrich-Hanses-Preis ins Leben gerufen. Er soll besonderes planerisches Talent würdigen und geht an Studierende des Schwerpunkts „Infrastrukturplanung“.

Die Namensgeber der Preise – Prof. Dr. Ullrich Hanses und Prof. Joachim Kurbarsik – waren beide Professoren der Hochschule Coburg. Sie haben durch ihr Wirken zahlreiche Studierende und auch die Hochschule als solches geprägt. Ullrich Hanses war 25 Jahre lang Professor für Grundbau (heute: Geotechnik). Von 1989 bis 1999 setzte er sich außerdem als Vizepräsident für die Belange der gesamten Hochschule ein. Bis zur Einrichtung der Fakultät Design Ende 2005 war er Dekan des damaligen Fachbereichs Bauingenieurwesen, in der Zeit davor der erste Studiendekan dieses Fachbereichs. Wegen seiner Verdienste wurde er mit der Ehrenmedaille der Hochschule Coburg ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung, die die Hochschule zu vergeben hat. Ullrich Hanses starb 2015, nur drei Jahre nach seinem Ausscheiden aus der Hochschule.

Joachim Kurbasik lehrte 30 Jahre lang - von 1963 bis 1993 - an der Hochschule Coburg bzw. am ehemaligen Polytechnikum. Er begeisterte seine Studierenden in den Fächern Statik sowie Stahl und Spannbetonbau und sei ihnen immer auf Augenhöhe begegnet, erklärte Michael Knörnschild. Der Geschäftsführer der Ingenieurgruppe Knörnschild und Kollegen ist einer der Initiatoren des Joachim-Kurbasik-Preises.

Und das sind die Preisträger des Joachim-Kurbasik-Preises:

  • Johannes Walburg (Platz 1, 1.200 Euro): „St. Georg Dinkelsbühl - Geometrische und rechnerische Abbildung des Tragwerks und Untersuchung zu Tragwerksanpassungen“
  • Hannes Riedelbauch (Platz 2, 800 Euro): „Untersuchung zur Herstellung und Tragfähigkeit einer vereinfachten Stahlzahngeometrie zur Krafteinleitung in Konstruktionsbeton“
  • Maximilian Murrmann (Platz 3, 500 Euro): „Hallen großer Spannweite in BSH-Bauweise – Häufige Schadensursachen und Holzbrandschutz“

Der Ullrich-Hanses-Preis wurde vergeben an:

  • Charlott Walther (Platz 2, 800 Euro): „Zulässigkeit von Bodenbehandlung mit Kalk in Wasserschutzgebieten“
  • Philipp Gaber und Alexander Gebhardt (ebenfalls Platz 2, 800 Euro): „Betone mit rezyklierten Gesteinskörnungen“
  • Christian Hübner (Platz 3, 500 Euro): „Untersuchung von Varianten für eine Fischaufstiegsanlage an der Staustufe Hirschhorn am Neckar“

Ein erster Platz wurde beim Ulrich-Hanses-Preis dieses Jahr nicht vergeben.

Gestiftet werden die Preise von Bauunternehmen aus der Region. Dazu gehören die Ingenieurgruppe Knörnschild und Kollegen GmbH, die IB Federlein Ingenieurgesellschaft mbH, die SRP – Schneider und Partner Ingenieur-Consult GmbH, die Ungalub – Sachs – Seuss Gesellschaft beratender Ingenieure für Bauwesen mbH, die Singer Ingenieur Consult GmbH, dechant hoch- und ingenieurbau gmbh, die amo-Asphalt GmbH & Co. KG, die agc abfallwirtschaft gmbh - Niederlassung Coburg und das Ingenieurbüro Greiner Eisfeld GbR.