Führen und Folgen im internationalen Diskurs

Dienstag. 18. Dezember 2018 (Pressestelle)
Prof. Dr. Luc van Liedekerke im Gespräch mit dem Publikum
Prof. Dr. Luc van Liedekerke im Gespräch mit dem Publikum.
Dr. Souheil Thabti mit Zuhörern
Dr. Souheil Thabti fragt die Zuhörer zu ihrem Ansatz von Führung.

Das interdisziplinäre Doktorandenseminar der Hochschule Coburg beschloss das Jahr 2018 mit einem Research Talk zum Thema „Leadership Culture“. Mehr als 30 Studierende, 8 Promovierende und einige Professor*innen tauschten sich mit internationalen Gästen aus Wissenschaft und Praxis über soziale Verantwortung in einer globalen Welt aus. Die Veranstaltung war auch Teil des Mentoringprogramms für Doktorandinnen der Hochschule Coburg, das von Dr. Renate Lucke geleitet wird.

Die Gäste kamen auf Einladung von Prof. Dr. Milena Valeva nach Coburg. Dr. Sigall Horovitz präsentierte die Arbeitsweise des Büros gegen Drogen und Kriminalität der Vereinten Nationen. Sie diskutierte mit dem Publikum u.a. darüber, wie sich die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung umsetzen lassen und wie ihre Verbindlichkeit in den Mitgliedsstaaten aussieht.

Eine islamische Perspektive brachten Dr. Souheil Thabti von der Universität Osnabrück und Reza Zain Jaufeerally, Vorstandsmitglied bei Ekofolio in Belgien, ein. Mit philosophischen Fragen und politischen Fallbeispielen regten sie an, über Führung und ihre Folgen nachzudenken. Prof. Dr. Luc van Liedekerke von der Universität Antwerpen zeigte am Führungsstil von Walther Rathenau, wie innovativ Vordenker vor fast 100 Jahren waren. Über Besitzverhältnisse und ihren Einfluss auf Macht und Führung diskutierte er mit dem Publikum.

Prof. Dr. Albert Löhr von der Technischen Universität Dresden skizzierte ein Zukunftsszenario, in dem sich der Mensch angesichts der technologischen Entwicklungen aus Verantwortungen ziehen kann. Er fragte, wer im Zeitalter der Algorithmen führt. Prof. Dr. Julius Heinicke von der Hochschule Coburg skizzierte die Führungsrolle von Theater in afrikanischen Staatssystemen, in denen sich die Menschen nicht frei äußern können. Partizipation, Organisation und Ermächtigung könnten sich so als Graswurzelansatz ausdrücken. „Ich fand es sehr spannend, so viele verschiedene Stimmen zu hören, das gab einen tollen Einblick“, fasste Lone Schwaß, wissenschaftliche Projektmanagerin der Fakultät Wirtschaft für das Projekt „Creapolis“ die Veranstaltung zusammen.