Innovationslabor für Studierende in Bamberg und Coburg

Donnerstag. 16. März 2017 (Pressestelle Uni Bamberg und Hochschule Coburg)

Ab dem Wintersemester 2017/18 arbeiten Informatik-Studierende aus Bamberg und Coburg an neuen Forschungsprojekten zu Smart Cities, den digitalen Städten der Zukunft. Ihre Partner sind Unternehmen, gemeinnützige Einrichtungen und Behörden aus der Region. Treffpunkt der Studierenden ist das Innovationslabor „Living Lab Bamberg“, das vom Freistaat Bayern im Rahmen des Zentrum Digitalisierung Bayern (ZD.B) in den nächsten zwei Jahren mit über 220.000 Euro gefördert wird.

Studierende lernen dort in der Praxis, wie sie in einer städtischen Umgebung mit Hilfe von Sensoren vielfältige Daten sammeln und n daraus unter Einsatz von Softwaresystemen Informationen und Dienstleistungen entwickeln können. Unterstützt werden sie von einem Coach.

Bereits im Sommersemester 2017 startet ein Pilotprojekt an der Universität Bamberg. Studierende messen die Wege, die sie und ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen innerhalb und außerhalb von Universitätsgebäuden zurücklegen, indem sie ihre Spuren mit Hilfe von Sensoren und Smartphones aufzeichnen und mit Vorlesungsplänen abgleichen. Auf dieser Grundlage lassen sich neue Konzepte zur Verbesserung der Mobilität von Studierenden entwickeln und beispielsweise bestehende Busrouten optimieren. Ein wichtiges Ziel des „Living Lab Bamberg“ sind Lösungen, die durch die Anonymisierung der Daten den Schutz der Privatsphäre gewährleisten. Außerdem soll durch sorgfältige Kontrollen der Messungen eine hohe Datenqualität garantiert werden.

Ebenfalls im Sommersemester 2017 beginnt die Hochschule Coburg mit einem Pilotprojekt, bei dem Elektronikmodule mit Sensoren programmiert und installiert werden, die entlang von Itz und Regnitz die Wasserqualität messen. Diese Module sind untereinander drahtlos energiesparend vernetzt und übertragen so fortlaufend ihre Messwerte. Mit Hilfe dieser Daten können Einspülungen von Düngemitteln, Streusalz und andere Verunreinigungen entdeckt werden.

Prof. Dr. Daniela Nicklas von der Universität Bamberg hat bereits vielfältige praxisnahe Projekte mit regionalen Kooperationspartnern realisiert. Nun baut die Inhaberin des Lehrstuhls für Informatik, insbesondere Mobile Softwaresysteme, mit dem „Living Lab Bamberg“ eine Forschungs- und Testumgebung für sensorbasierte Anwendungen in der Stadt auf. Als Kooperationspartner hat sie Prof. Dr. Thomas Wieland von der Hochschule Coburg gewonnen, sodass die Studierenden beider Einrichtungen ihre Erfahrungen austauschen können. Die Basis-Infrastruktur befindet sich in Bamberg. Die Projektarbeiten werden sowohl an der Universität Bamberg als auch an der Hochschule Coburg durchgeführt. Ermöglicht wurde diese Zusammenarbeit insbesondere durch die TechnologieAllianzOberfranken (TAO), deren Ziel es ist, Oberfranken als Wissenschaftsstandort weiter auszubauen, unter anderem durch die Entwicklung hochschulübergreifender Lehrangebote.

Im Living Lab können Teams mit bis zu sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammenarbeiten. Das Innovationslabor steht Studierenden aus 15 verschiedenen technischen Studiengängen der Universität Bamberg und der Hochschule Coburg offen, die einen Bezug zur Informatik und Grundkenntnisse im Programmieren haben. Auch internationale Gaststudierende sind an dem Reallabor beteiligt.

Dieses „Living Lab Bamberg“ wird vom Freistaat Bayern im Rahmen des Zentrum Digitalisierung Bayern ZD.B gefördert – einer bayernweiten Plattform, die Forschung im Digitalisierungsbereich sowie Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt. Das Bayerische Wissenschaftsministerium und das Bayerische Wirtschaftsministerium haben die gemeinsame Bewerbung der Universität Bamberg und der Hochschule Coburg für eine Förderung ab dem kommenden Sommersemester ausgewählt.