Mehr Platz zum Wohnen für Studierende

Freitag. 06. Oktober 2017 (Dr. Margareta Bögelein)
Die Außenfassade des Wohnheims Gotha I hinter Bäumen
Hinter der farbigen Fassade gibt es 91 Studierenden-Appartements.

Ein Jahr lang wurde das Studierenden-Wohnheim Gotha I am Campus Friedrich Streib der Hochschule Coburg energetisch generalsaniert. Jetzt hat es eine frische Fassade, die Zimmer sind größer, schöner, heller. Und die ersten Bewohner*innen zogen zu Semesterbeginn ein.

1978 machte Heinz Scherzer vom Erlanger Architekturbüro scherzer.kalau.architekten den Entwurf für das Studentenwohnheim Gotha I. 2016 – fast 40 Jahre später – bekam seine Tochter Simone Scherzer den Auftrag, die Generalsanierung des Hauses zu planen und zu organisieren. Nach einem Jahr Umbauzeit konnten jetzt die ersten Bewohner*innen ihre Apartments beziehen. Das Haus Gotha I umfasst insgesamt 91 Ein-Zimmer-Wohnungen mit Dusche-WC. Durch die Integration der ursprünglich vorhandenen Balkone sind die neuen Apartments geräumiger als bisher. Außerdem gibt es zwei Aufenthaltsräume mit Billard und Fernseher sowie einen Lernraum.

Wie Josef Tost, Geschäftsführer des Studentenwerks Oberfranken, bei der kleinen Einweihungsfeier berichtete, betrugen die Sanierungskosten insgesamt 4,8 Mio. EUR. Er bedankte sich bei den Abgeordneten des Bayerischen Landtags für die finanzielle Förderung des studentischen Wohnens. In Coburg stehen jetzt für 12 Prozent der Studierenden staatlich geförderte Wohnheimplätze zur Verfügung. Mit dieser Quote gehört Coburg zur bayerischen Spitze.

Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer freut sich über die energetische Sanierung des Wohnheims. Damit trage das Studentenwerk Oberfranken dazu bei, die Klimaziele der Stadt Coburg zu erreichen.

Für Jutta Michel, Vizepräsidentin der Hochschule Coburg, steigert das runderneuerte Wohnheim die Attraktivität des Studienortes Coburg, zusammen mit anderen Serviceangeboten wie der Mensa, der Kinderkrippe Campus Zwerge und der psychologischen Beratung.

Jürgen W. Heike, Abgeordneter des Bayerischen Landtags, wies darauf hin, dass der Freistaat Bayern im Jahr 2017 insgesamt 32,5 Mio. EUR in Studierenden-Wohnheime investiert. Mit diesen Mitteln werden in Bayern 1.200 Apartments neu gebaut bzw. saniert.

Auf die Frage, welcher Bezug zwischen Coburg und der Stadt Gotha in Thüringen besteht, konnte Dr. Markus Zanner Auskunft geben. Markus Zanner ist Vorsitzender des Verwaltungsrates des Studentenwerks Oberfranken, Kanzler der Universität Bayreuth und Historiker. Seine Antwort als Historiker lautet: Die Herzogtümer Coburg und Gotha sind seit 1826 in einer wechselhaften Geschichte miteinander verbunden. 1826 wurde das Herzogtum Sachsen-Coburg mit dem Herzogtum Sachsen-Gotha zu dem Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha vereint, das bis zum Abdanken des Herzogs im Jahre 1918 Bestand hatte.

Heute beherbergt das Haus Gotha I Studierende aus der ganzen Welt. Pfarrer Peter Meyer wünschte ihnen bei der Einweihung gute Begegnungen und damit verbunden eine persönliche Bereicherung.