So macht Schule wieder Spaß

Dienstag. 26. Januar 2016 (Franziska Pfefferkorn)
Bei der Abschlusspräsentation "Projekt & Praxis" tauschten sich die Studierenden mit den Besuchern über ihre Ergebnisse aus. Bilder: Martin Settele
Vom Flur zum Foyer - Studierende und Schüler der Regelschule Sonneberg stellen ihr Projekt gemeinsam vor.
Mit spannenden Themen setzten sich die 37 Projekte auseinander. Zum Beispiel mit der Frage, wie Menschen mit Behinderung besser in die Gesellschaft inkludiert werden können.

18 Studierende der Sozialen Arbeit und der Innenarchitektur haben sich mit der Umgestaltung der Cuno-Hoffmeister-Regelschule Sonneberg auseinandergesetzt. Das Projekt ist eins von 37, das in den beiden vergangenen Semestern im Coburger Weg an der Hochschule Coburg stattfand.

Freiliegende Rohre, abgenutzte Böden aus den 1970er Jahren und ein Sammelsurium an Tapeten – kaum eine geeignete Lernumgebung für die rund 700 Schülerinnen und Schüler der Cuno-Hoffmeister-Regelschule Sonneberg. Für sie stand fest: Es muss sich etwas ändern. Matthias Scheibe, Lehrender im Projekt „Der Coburger Weg“ und ehemals Schulsozialarbeiter an der Sonneberger Schule stellte den Kontakt zur Hochschule Coburg her und eine neue Projektidee war geboren. Unter Leitung von Martina Wiedermann und Carl Baetjer widmeten sich 18 Studierende der Sozialen Arbeit und der Innenarchitektur der Aufgabe, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern einen Lebensraum zu schaffen, in dem man lernen und sich wohlfühlen kann.

„Wenn man die erste Besichtigung mit dem Endergebnis vergleicht, ist es nur schwer zu glauben“, so Martina Wiedermann. Zwei Semester lang lief das Projekt unter dem Namen „Lebensraum Schule – Vom Flur zum Foyer“. Der Zeitplan war also eng getaktet, von der Erstbegehung über Entwurfsplanung und Modellbau bis zur Umsetzung im Rahmen von Schüleraktionstagen Ende November 2015 vergingen nur wenige Monate. Von Anfang an wurden die Sechstklässler aktiv in jeden Arbeitsschritt sowie die Ideenfindung eingebunden und auch die Umbauarbeiten erfolgten in enger Zusammenarbeit. Im Foyer, den beiden Obergeschossen sowie im Treppenhaus wurden Farbkonzepte erstellt und umgesetzt sowie thematische Schwerpunkte festgelegt. Den äußeren Eingang zum Chemieraum zieren nun bunte Formeln anstatt gelber Tapeten, Pinnwände, Uhren und Spinde sind für jedes Stockwerk farblich angeglichen. Für Schulleiterin Steffi Köthe ist die Identifizierung der Schülerinnen und Schüler mit ihrer Schule deutlich gestiegen: „Die Kinder haben selbst mitgestaltet und achten sehr darauf, den jetzigen Zustand möglichst lange zu erhalten.“

Für die Veranstaltung „Projekt & Praxis“, in dem sich drei Dutzend interdisziplinäre Projekte der Öffentlichkeit vorstellten, kam das komplette Team nochmals zusammen. Studierende sowie die Sonneberger Schülerinnen und Schüler erläuterten dem Publikum im Audimax 2 der Hochschule den Prozess sowie das Ergebnis ihrer Arbeit. „Die Schüler sind mit dem Projekt gewachsen“, so Steffi Köthe. „An einer Hochschule zu präsentieren, dass hätten sie früher nicht gemacht“, ist sich die Schulleiterin sicher und fasst zusammen: „Ein sehr geringes Budget, ganz viel Engagement und so ein tolles Ergebnis!“

Alle 37 Projekte sind zusammengefasst in der Publikation „Interdisziplinär studieren – Lösungsansätze für die Praxis“. Sie ist als Download erhältlich oder in gedruckter Form bei Franziska Pfefferkorn, franziska.pfefferkorn[at]hs-coburg.de.