Tierische Rasenmäher zum Mieten

Donnerstag. 13. Oktober 2016 (Madelaine Ruska)
Schafe sind die ökologische Alternative zum Rasenmäher. Bild: Annett Hahn

Marco Mohr mag Schafe und er möchte die Welt ein klein bisschen besser machen. Deshalb hat er die Internetplattform schafemieten.de ins Leben gerufen.

Ein hungriges Schaf schafft 12 Quadratmeter Gras pro Tag. Das ist ungefähr die Fläche eines Autostellplatzes. Während sich das Schaf durch diese 12 Quadratmeter mampft, düngt es hinten raus gleich wieder nach. Und – es tritt die Erde fest. An Berghängen sind Schafe deshalb häufig im Einsatz, so schützen sie den Boden vor Erosion. Warum quälen wir uns also mit Rasenmähern ab, wenn es auch ökologischere Alternativen gibt? Das dachte sich auch Betriebswirtschaftsstudent Marco Mohr, als er beim abendlichen Joggen an einer Schafherde vorbei kam.

„Schafe tragen in Deutschland viel zu Klimaschutz und zur Artenvielfalt bei. Gleichzeitig wird der Beruf des Schäfers immer unrentabler. Gerade einmal 4,27 Euro Gewinn erwirtschaften sie pro Arbeitsstunde. Damit kann kaum jemand Überleben“, berichtet Mohr. Eine Idee war geboren. Denn Grünflächen, die gemäht werden müssen, gibt es in Deutschland genug. In manchen Fällen, gibt es fürs Mähen mit dem Schaf sogar staatliche Beihilfen. Davon profitieren zum Beispiel Solaranlagenbetreiber. Sie können so die Wiesen, auf denen die Anlagen stehen, kostengünstig kurzhalten.

Mit einer Internetplattform, die als Vermittlungsbörse für Schäfer und Grünflächenbesitzer dienen soll, will Mohr sich jetzt selbständig machen. Die Vermittlung an sich bietet er dabei kostenlos an. Der Schäfer wird fürs Bereitstellen seiner Ressource Schaf aber natürlich entlohnt. Entsprechende Unterstützung hat sich der 32-Jährige bei den Verbänden der Landschaftspflege und der Schafzüchter gesichert. Zwei Coburger Schafzüchter sind ebenfalls bereits im Boot.

Inspiriert haben den Studenten die Macher von „meinwoody“. Das Start-Up aus Grub am Forst vertreibt nachhaltige Anzuchtsets für Kräuter, Blumen, Bäume und Gemüse. Auch hier steht der ökologische Gedanke im Vordergrund. „meinwoody“ unterstützen Mohr nun auch bei seinem Vorhaben. Sein Portal soll nach Start und Testphase in Coburg deutschlandweit genutzt werden.

Mehr Informationen unter www.schafemieten.de und unter www.meinwoody.de.