Was ist der Sinn unseres Handelns?

Donnerstag. 02. Februar 2017 (Dr. Margareta Bögelein)
Prof. Dr. Milena Valeva am Tisch während des Seminars.
Prof. Dr. Milena Valeva beim Doktorandenseminar

Die Weltwirtschaft schlittert von einer Krise in die nächste. Die Vermögen und das Einkommen sind immer stärker ungleich verteilt und die negativen Folgen unseres Wirtschaftens auf das Klima treten deutlich hervor. Das wirft die Frage auf: Stimmt die Basis unseres wirtschaftlichen Handelns noch? Damit setzte sich Prof. Dr. Milena Valeva beim Doktorandenseminar „Zwischen den Welten“ der Hochschule Coburg auseinander.

Milena Valeva studierte Wirtschaftswissenschaften. Sie lernte die ökonomischen Modelle kennen, machte sich mit dem rational handelndem Homo oeconomicus und seiner Nutzenmaximierung vertraut. Am Ende ihres Studiums kam sie dann aber zu den für sie fundamentalen Fragen: Welche Sinn hat unser wirtschaftliches Handeln überhaupt? Warum setzen wir uns nur damit auseinander, ob unser Handeln rational ist? Und nicht mit der Frage, ob es gut oder böse, gerecht oder ungerecht ist?

Seitdem gilt ihr Interesse der wirtschaftlichen Ethik, der sozialen Verantwortung von Organisationen, der Unternehmenskultur, der Sharing Economy und den Nonprofit-Organisationen. In ihrem Heimatland Bulgarien gründete sie mit Freunden ODYSSEY, eine Nonprofit-Organisation, die soziale Einrichtungen vor Ort unterstützt und berät und die das soziale Engagement der Menschen fördern will.

Seit Anfang 2017 hat Milena Valeva die Professur für Unternehmenskultur und Ethik im Master-Studiengang ZukunftsDesign der Hochschule Coburg inne. Ihr Ziel ist es, Menschen dazu zu bringen, ihr Handeln zu reflektieren und normative Werte anzulegen. Dass im beruflichen Alltag dadurch ethische Konflikte entstehen, sei unumgänglich, stellt Professorin Valeva fest. Sie ist aber davon überzeugt, dass sich diese Konflikte durch Kreativität lösen lassen. Das Ergebnis sind dann soziale oder ökonomische Innovationen, die das Leben der Menschen besser machen. Davon versuchte sie auch die Coburger Doktorandinnen und Doktoranden zu überzeugen.