Technikförderung für Mädchen in Oberfranken vorbildlich

Freitag. 08. August 2008 (Dr. Margareta Bögelein)
Claudia Holland, Christa Steiger, Prof. Werner Reiners-Kröncke, Ina Sinterhauf und Susann Biedefeld (v.l.) vor einer Stadtlandschaft, die von Kindergartenkindern gebaut wurde.
Claudia Holland, Christa Steiger, Prof. Werner Reiners-Kröncke, Ina Sinterhauf und Susann Biedefeld (v.l.) vor einer Stadtlandschaft, die von Kindergartenkindern gebaut wurde.

Coburg - „Es wäre ein Traum, wenn wir das, was Sie hier aufgebaut haben, in ganz Bayern realisieren könnten.“ So fassten die Landtagsabgeordneten Christa Steiger und Susann Biedefeld ihre Eindrücke zusammen, die sie beim Besuch des Kompetenzbüros „Frauen in Ingenieurberufen“ der Hochschule Coburg gewonnen haben. Wie die Mitarbeiterinnen des Kompetenzbüros, Dipl.-Ing. Ina Sinterhauf, und Dipl.-Soz.päd. (FH) Claudia Holland berichteten, umfasst das langfristig angelegte Konzept aktuell drei Bereiche. In dem Projekt MUT Mädchen und Technik möchte man Mädchen an eine technische Ausbildung heranführen. Das Programm umfasst Angebote für Mädchen vom Kindergarten über das Grundschulalter bis zu jugendlichen und jungen erwachsenen Frauen. Es findet häufig in den Ferien statt und setzt bewusst auf Freiwilligkeit. Denn Ziel von MUT ist es, den Mädchen positive Technikerlebnisse zu ermöglichen.

Das zweite Projekt „Wege zu mehr MINT-Absolventen“ setzt bei den StudentInnen an. Hier will man auf vielfältige Weise die Studien-Abbrecherquote in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik senken. Im dritten Projekt „Fit for Future“ geht es schließlich darum, die Karrierechancen von Frauen in Technikberufen durch Mentoring zu verbessern. Dabei unterstützt jeweils eine erfahrene Technikerin oder Ingenieurin eine junge Kollegin beim Berufseinstieg und –aufstieg.

Über die Projektarbeit hinaus geht es im Kompetenzbüro auch darum, Multiplikatorinnen auszubilden. Ina Sinterhauf und Claudia Holland sind dabei bayernweit aktiv, um Erzieherinnen und Lehrerinnen zu qualifizieren. Gerade in diesem Bereich verfügt die Hochschule Coburg über ein umfassendes Know how. „Wenn wir hier mehr Mittel hätten, könnten wir auch entsprechende Angebote in unserem Studiengang Soziale Arbeit aufbauen“, stellt Vizepräsident Prof. Dr. Werner Reiners-Kröncke fest. Derzeit wird das Kompetenzbüro vollständig aus Drittmitteln finanziert und muss sich immer wieder um die Anschlussfinanzierung kümmern. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Coburger Projekte zur Technikförderung von Mädchen und jungen Frauen modellhaft von der Bayerischen Staatsregierung gefördert werden.“ So lautete das Versprechen der beiden oberfränkischen SPD-Abgeordneten zum Abschluss ihres Besuches.