Veranstaltung

16 Sep

Praxismesse der Sozialen Arbeit

 

Selbst aus Lübeck und München reisten Praxisstellenvertreter*innen zur Praxismesse der Sozialen Arbeit an der Hochschule Coburg. An 97 Ständen informierten sie die Studierenden über eine Vielzahl von Arbeitsfeldern: Frühförderung, Erlebnispädagogik, psychosoziale Hilfen, Schulsozialarbeit, Bewährungshilfe.

Die Studierenden der Sozialen Arbeit nutzten die Praxismesse, um nach einer geeigneten Institution für ihr studienbegleitendes Praktikum beziehungsweise ihr praktisches Studiensemester zu suchen. „Wo sonst bietet sich die Möglichkeit, in kurzer Zeit vor Ort persönlich mit derart vielen Ansprechpartner*innen in Kontakt zu treten? Mitunter stoßen die Studierenden auf einen Arbeitsbereich, der bislang gar nicht auf ihrer Favoritenliste stand!“, erklärt Kathrin Linnig, Praxiskoordinatorin für den Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit und Organisatorin der Veranstaltung.

Unter den Messe-Besucher*innen waren auch Leonie, Anika, Antonia und Viktoria aus dem ersten Semester Soziale Arbeit. Leonie interessierte sich für ein Praktikum im Waltraud-Keller-Haus. Die Einrichtung bietet Platz für Menschen mit psychischen Behinderungen: „Ich möchte mich in diesem Arbeitsfeld ausprobieren“, erklärte Leonie.  Anika, Antonia und Viktoria fanden die Praktikumsangebote der Justizvollzugsanstalt Kronach und der Jugendpflegen und -zentren am ansprechendsten. „Die Offene Jugendarbeit kann ich mir für später am ehesten vorstellen“, meinte Viktoria. Antonia fügte hinzu: „Dieses Arbeitsfeld ist ein guter Einstiegsbereich.“ Bereits Erfahrungen aus ihrem ehrenamtlichen Engagement in der Arbeit mit Kindern bringt Anika mit und ist nun gespannt auf das Arbeiten mit der Zielgruppe der nächsten Lebensphase.

Evelina Susdorf, Frühförderung des Heilpädagogischen Zentrums der Caritas Lichtenfels, hat selbst hier an der Hochschule ihren Bachelor-Abschluss in Sozialer Arbeit gemacht und war in ihrem Praxissemester in der Einrichtung, in der sie jetzt arbeitet. Zu den Aufgaben der Praktikant*innen gehören „die Vorbereitung der Stunden und Verantwortung für die Fördermaßnahme von zwei Kindern und Kleingruppen zu übernehmen, mit entsprechender fachlicher Unterstützung“.

Jana Krenz, vom Verein für Jugendhilfe e.V. Bamberg, ist schon seit der ersten Praxismesse mit ihrer Einrichtung vertreten. Praktikumsplätze bietet die Einrichtung, deren Zielgruppe straffällig gewordene Jugendliche sind, seit 1985.

Aus ihrer Studienzeit an der Hochschule Coburg wusste Johanna Schweiger, Frauenhaus Schweinfurt, von der Praxismesse. In ihren vielfältigen Arbeitsbereich möchte sie gerne Studierenden Einblicke geben: Aufgabenschwerpunkte sind Organisation, Begleitung im Ämterkontakt, Vernetzung mit Kindergarten, Schule und anderen kooperierenden Einrichtungen. Im Gegensatz zu anderen Arbeitsfeldern arbeiten Sozialpädagoginnen hier parteilich, also mit uneingeschränktem und solidarischem Engagement für die Interessen des Klienten. „Unsere Arbeit ist sehr spannend: Jeder Tag ist anders!“, berichtete Johanne Schweiger.

Fabian Schmid vom Jobcenter Coburg Stadt, freute sich besonders über die Offenheit der Studierenden gegenüber seiner Institution. Er sieht die Praxismesse als große Chance, das negative Image des Jobcenters auflösen zu können. Eine gewisse Affinität für Bürokratie müssen Studierende in diesem Arbeitsbereich mitbringen: „Unsere Arbeit hat einen hohen Verwaltungsanteil“, erklärte Schmid.

Die nächste Praxismesse der Sozialen Arbeit findet am Dienstag, 20. Oktober 2020 statt.