Aufräumen für den Erfolg

Donnerstag. 18. Dezember 2014 (Pressestelle)
 "5S" - vom chaotischen Betriebsablauf zur effizienten Arbeitsmethodik.
Vorher eine Abstellkammer...
Ein anschauliches Beispiel für Struktur und eine konstruktive Arbeitsweise.
...nachher ein neuer Arbeitsplatz.
Studierenden der Innenarchitektur und der Betriebswirtschaft haben die "5S" in zwei Betrieben erprobt.
Die Studierenden der Innenarchitektur und der Betriebswirtschaft haben in zwei oberfränkischen Unternehmen "aufgeräumt".

Studierende der Innenarchitektur und der Betriebswirtschaft sorgen für bessere Struktur in oberfränkischen Unternehmen.

Arbeitsplätze strukturieren, dienstliche Abläufe optimieren und Störungen entgegenwirken, kurzum: Den Betrieb einmal richtig „aufräumen“. Jahrelang waren es vor allem große Industrieunternehmen, die sich dieser Aufgabe stellten. Qualität und Umsatz sollten so gesteigert, die Kommunikation unter den Mitarbeitern verbessert und eine noch größere Identifikation der Beschäftigten mit dem Betrieb erreicht werden. Mehr und mehr wird diese Methode nun von mittelständischen Unternehmen nachgefragt – auch hier in Oberfranken. Gemeinsam mit dem Bund der Selbständigen (BDS) Kronach widmete sich jetzt ein Projekt der Hochschule Coburg dieser Thematik. An der zweisemestrigen Lehrveranstaltung im Rahmen des „Coburger Wegs“ nahmen 18 Studierende der Betriebswirtschaft und der Innenarchitektur teil. Als Praxispartner konnten die Dozenten Prof. Dr. Claus Böhnlein, Verena Fritsch und der Unternehmensberater Dirk Hubbert die Kronacher Rechtanwaltskanzlei Mitter sowie den Gasthof „Zum goldenen Anker“ aus Steinwiesen gewinnen.

Die in großen Wirtschaftsunternehmen, wie beispielsweise Toyota, entwickelte "5S-Methode" war Ausgangspunkt des Projekts. Die Studierenden besuchten die beiden Praxispartner insgesamt fünf Mal und definierten mit den Mitarbeitern gestalterische und betriebswirtschaftliche Ziele. Anschließend untersuchten sie das Arbeitsumfeld auf Sicherheit, Organisation und Ordnung, analysierten Laufwege, Raumkonzepte sowie mögliche atmosphärische Störungen, etwa bei Akustik und Licht. Daraus fassten sie Verbesserungsvorschläge zusammen, testeten diese gemeinsam mit den Unternehmen und setzten sie praktisch um.

Den Gasthof „Zum goldenen Anker“ nutzte das Projektteam nun, um den Weg zum „aufgeräumten Betrieb“ der Öffentlichkeit vorzustellen. Mit Vorher-Nachher-Bildern und Berichten von Rechtsanwalt Christian Mitter und Gastronomin Edite Kolb veranschaulichten die Studierenden eindrucksvoll, welche Veränderungen in den Unternehmen erfolgt sind. Verena Fritsch ist vom Verlauf des Projekts begeistert: „Die Studierenden und die Unternehmen sind hochzufrieden. Anstatt teurer Unternehmensberater nahmen sich beide Betriebe wenige Nachmittage Zeit und arbeiteten mit den eigenen Mitarbeitern weiter an den Maßnahmenpaketen, so dass transparente, lang nachwirkende und sich verstetigende Verbesserungen Einzug hielten.“ Künftig soll ein Maßnahmenkatalog mit vielen praktischen „Aufräumtipps“ auch weiteren der rund 80 Mitgliedsunternehmen und Selbständigen des BDS Kronach zur Verfügung stehen.

Die Studierenden stellen ihre Ergebnisse am 20. Januar 2015 bei der Veranstaltung „PROJEKT & PRAXIS“ erneut der Öffentlichkeit vor. In Aula, Audimax und Säulenhalle der Hochschule Coburg werden von 14:00 bis 17:00 Uhr dann auch 32 weitere studentische Projekte präsentiert.