Campus.Design Open: von Visionen und Plänen

Montag. 22. Mai 2023 (Cindy Dötschel)
Leonie Feiler ist eine der Studierenden, die im CREAPOLIS Makerspace fürs Campus.Design Open Schalen und Vasen mit dem Porzellan 3D-Drucker hergestellt haben. Foto: Cindy Dötschel / Hochschule Coburg
Impressionen vom Campus.Design Open. Foto: Cindy Dötschel / Hochschule Coburg
Impressionen vom Campus.Design Open. Foto: Cindy Dötschel / Hochschule Coburg
Impressionen vom Campus.Design Open. Foto: Vincent Bittner / Hochschule Coburg
Impressionen vom Campus.Design Open. Foto: Vincent Bittner / Hochschule Coburg
Impressionen vom Campus.Design Open. Foto: Vincent Bittner / Hochschule Coburg

Ausstellungen, Workshops und Vorträge: Drei Tage lang haben Studierende aus den Fachbereichen Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen und Integriertes Produktdesign (IP) auf dem Campus Design einen Einblick in ihre Arbeit gegeben.

Ein Modell, das den Bereich Coburgs rund um die Stadtautobahn zeigt, ist nur eines von vielen Projekten, die beim diesjährigen Campus.Design Open die Stadtentwicklung thematisiert haben. Das Projekt befindet sich noch in der Entwicklungsphase. „Es geht darum herauszufinden, wie die Menschen sich dort fühlen und was die Gegebenheiten vor Ort sind und wo nachgebessert werden muss“, sagte Charlotte Kaczmarczyzk, Vorsitzende der Fachschaft Design und Architekturstudentin, beim Rundgang durch den Neubau. Besucher:innen hatten die Möglichkeit, mit roten Pinnadeln Stellen zu kennzeichnen, an denen es Probleme gibt. Bis zum Ende des Semesters soll ein konkretes Konzept mit Entwurf ausgearbeitet werden.

Eine Etage tiefer im Multifunktionsraum waren die erstem Vorführmodelle für das Projekt „CoGardening“ ausgestellt, im Februar konnten Bürger:innen im Stadthaus ihre Favoriten auswählen. Langfristig sollen Selbstbausätze entstehen, mit denen dann jeder die Modelle für seine Institution oder Nachbarschaft nachbauen kann. Das Projekt wurde von Studierenden der Fachbereiche Innenarchitektur und Integriertes Produktdesign ausgearbeitet. Wenige Meter weiter zeigen Modelle, was mit dem Gelände, auf dem die Porzellanfabrik in Cortendorf steht, passieren könnte. Dort finden im kommenden Monat auch die 35. Coburger Designtage statt.

Ein Betonkanu für die Regatta

Zum Campus.Design Open gehört auch die Präsentation der Ergebnisse von Bachelor- und Masterarbeiten. Der Kreativität sind an der Fakultät keine Grenzen gesetzt, so hat ein Absolvent eine Fußgängerbrücke entworfen, die auf direktem Weg vom Weichengereuth zum neu gebauten Globe führen soll. „Wir haben uns gefragt, wie sich Fortbewegung in Zukunft entwickelt und was aus dem Bahngelände in Zukunft werden soll“, sagte Holger Falter, Dekan der Fakultät Design. Sollte der Vorschlag so umgesetzt werden, müsste eine Tankstelle abgerissen werden. Der Entwurf sei für die Zeit nach der Abschaffung der Verbrenner-Motoren, ergänzte er mit einem Augenzwinkern.

Ein etwas kurioseres Objekt, das auf dem Campus Design präsentiert wurde, war ein Betonkanu. Das Kanu wurde für die alle zwei Jahre stattfindenden Betonkanu-Regatta von Studierenden des Fachs Bauingenieurwesen und Integriertes Produktdesign konzipiert. Die Wand des Kanus ist durchschnittlich drei Zentimeter dick. Die Studierenden hatten die Aufgabe, auf Recycling-Materialien zurückzugreifen. So wurden neben Kunststofffasern und Zement auch Papier- und Hausmüllverbrennungsasche verwendet. Die Materialien reagieren unterschiedlich auf den Kontakt mit Wasser, so quillt die Hausmüllverbrennungsmasse zum Beispiel auf und kompensiert somit entstehende Risse. 2024 möchte die Hochschule Coburg erstmals bei der Regatta antreten.

Fotos, Videos und Artefakte

Zu den Objekten, die der Studiengang IP ausgestellt hat, gehörten neben fertigungsreifen Designs eines Produkts, das Wecker und Taschenlampen vereint, auch Requisiten, die für das neue Theaterstück „Versprochenes Reich“ von Lilian Prent entwickelt wurden, das im Winter in der Alten Kühlhalle aufgeführt wurde. „Die Studierenden haben sich mit dem Thema Freiheit und dem Freiheitsbegriff auseinandergesetzt und hierfür Artefakte entwickelt. Im Prinzip ist das Stück entstanden während wir zusammen mit dem Landestheater daran gearbeitet haben“, sagte Professorin Natalie Weinmann. Beim Campus.Design Open wurden neben einigen Requisiten Fotos und Videos von dem Stück gezeigt. In der Villa haben Studierende des Studiengangs IP außerdem eine Porzellan-Ausstellung auf die Beine gestellt. Hier wurden Objekte, die im Wahlfach „Ästhetik der Keramik“ und im Semesterprojekt „Hacking the Porcelain Industry“ entstanden sind, ausgestellt.

Mehr über das Projekt „Hacking the Porcelain Industry“ gibt es auch hier im CREAPOLIS-Blog.