Coburg ist "Engagierte Stadt"

Donnerstag. 20. August 2020 (Pia Dahlem)
Gruppenfoto der Mitglieder
von links: Verena Blume, Monika Schnabel und Jana Melber (HS Coburg | CREAPOLIS), Rainer Maier (VHS Coburg), Antje Hennig (Büro Senioren & Ehrenamt Coburg) und Anna-Lena Hänel (Partnerschaften für Demokratie Stadt und Landkreis Coburg) beim ersten gemeinsamen Treffen

Gemeinsam kann man vor Ort mehr erreichen: Dazu gehört miteinander Ideen zu entwickeln, den Zusammenhalt in Städten und Gemeinden zu fördern oder die Demokratie in Umbruch- und Krisenzeiten zu stärken. Coburg ist jetzt Teil des bundesweiten Programms „Engagierte Stadt“.

Die Initialzündung für die Bewerbung kam von CREAPOLIS, der Vernetzungsplattform der Hochschule Coburg. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Jana Melber freut sich über die Zusage: „Der Rahmen des Netzwerkes Engagierte Stadt bietet für Coburg die Chance, Teilhabe an Wissen, Technologie und Diskursen weiter zu fördern und ermöglicht zugleich der Hochschule tragfähige und nachhaltige Verknüpfungen mit ehrenamtlichen Strukturen der Stadt zu etablieren. Ein gegenseitiger Austausch aller Akteure dient dazu, bestehende Strukturen zu bestärken, sowie ein gemeinsames Leitbild für Engagement in der Stadt Coburg aufzubauen.“ Mit beteiligt sind in Coburg neben CREAPOLIS die Volkshochschule, die Partnerschaft für Demokratie in der Stadt Coburg sowie das Büro Senioren und Ehrenamt. Neben der eigenen Inspiration durch die Expertise der Projektpartner*innen besteht die Möglichkeit, die Erfahrung von CREAPOLIS als Transfer- und Innovationsplattform der Hochschule in das Städtenetzwerk einzuspeisen. In einem ersten Auftakttreffen Anfang August bei CREAPOLIS wurde eine Basis für die gemeinsame Zusammenarbeit im Netzwerk geschaffen und erste Schritte definiert. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Coburg soll in den kommenden Monaten eine Übersicht über die Ehrenamtslandschaft in Coburg erstellt werden, die als Grundlage für einen Leitfaden und neue Formate des Mitmachens in Coburg dienen soll.

Das Netzwerk Engagierte Stadt

Seit nunmehr fünf Jahren gibt es das bundesweite Projekt Engagierte Stadt. Das Netzwerk besteht aus aktuell 73 Städten und starken Partner*innen und steht für langfristige Engagementförderung und innovative Lösungen vor Ort. Neue Städte, Gemeinden und Stadtteile mit 10.000 bis 250.000 Einwohner*innen haben die Möglichkeit daran teilzunehmen. Bis 2023 soll das Netzwerk sukzessive auf bis zu 100 Städte, Gemeinden und Stadtteile anwachsen. Ziel des Netzwerkes ist, sich zum größten bundesweiten Bündnis von Menschen zu entwickeln, die bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung vor Ort durch gute Rahmenbedingungen, sektorübergreifende Zusammenarbeit und gemeinsames Lernen umsetzen. Im starken Verbund und begleitet durch engagierte Partner*innen bietet es allen Beteiligten ein breites Angebot an Austausch, Qualifizierung, Strategieberatung und Zusammenarbeit der Engagierten Städte untereinander.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey sagt zum Projekt: „Die Engagierte Stadt hat schon so viel erreicht! Nun wollen wir uns sogar noch steigern – wir laden zur Beteiligung an einer bundesweiten Bewegung ein! Bürgerschaftliches Engagement trägt zu einem „Wir-Gefühl“ in den Städten und Gemeinden bei, eine starke Zivilgesellschaft befördert Innovationen und die Lebensqualität vor Ort. Die aktuelle Situation angesichts der Corona-Pandemie verdeutlicht: Nur gemeinsam können wir auf die Herausforderungen unserer Zeit reagieren. Gerade in Umbruchzeiten brauchen wir eine gute Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivil­gesellschaft vor Ort. Wir wollen bürgerschaftliches Engagement langfristig und nachhaltig in allen Kommunen verankern. Dafür brauchen wir eine gemeinsame Überzeugung und starke Verbündete. Ich freue mich daher sehr, dass bundesweit 73 Engagierte Städte in diesem Netzwerk mitwirken und Deutschland jeden Tag ein bisschen besser machen.“

Zusammenschluss aus Gesellschaft und Politik

Als Engagierte Stadt werden Verantwortungsgemeinschaften aus Akteur*innen der Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft auf ihrem gemeinsamen Weg zu mehr Zusammenarbeit für Engagement und Beteiligung vor Ort begleitet, beim bundesweiten Austausch und beim Wissenstransfer unterstützt. Das Programm wird durch ein Konsortium von Partner*innen auf der Bundesebene getragen, dem seit Juli 2020 weiterhin das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die Bertelsmann Stiftung, die Körber-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Breuninger Stiftung und die Joachim Herz Stiftung angehören. Als wichtiger neuer Partner kommt der Deutsche Städtetag hinzu. Mit dem Land Rheinland-Pfalz schließt sich zum ersten Mal ein Bundesland an, das ideelle und materielle Beiträge für Teilnehmende in Rheinland-Pfalz leistet. Die Weiterentwicklung vom Förder- zum Netzwerkprogramm wird außerdem durch den neuen strategischen Partner BBE (Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement) in der Steuerungsgruppe gestärkt, der auch als zukünftiger Träger des Programmbüros die operative Begleitung übernimmt.

Alle beteiligten Städte und Partner*innen, weitere Informationen und Neuigkeiten finden sich unter www.engagiertestadt.de. Mitstreiter*innen im Netzwerk sind herzlich willkommen. Bei Interesse melden Sie sich gerne per Mail bei: jana.melber[at]hs-coburg.de