Forschen für Industrie 4.0

Montag. 27. März 2017 (Pressestelle)
Gruppenbild der Übergabe
Bei der Übergabe dabei: Ingo Ernst, Robert Welsch, Tanja Feller, Lothar Bauersachs, Prof. Dr. Jürgen Krahl, Friedrich Herdan, Dr. Olaf Schröder und Caroline Rahn (v.li.).

Das Technologietransferzentrum Automotive Coburg der Hochschule Coburg TAC kann künftig mit einem speziell für Forschungszwecke entwickelten Hydraulikprüfstand arbeiten. Möglich macht das die Zusammenarbeit mit dem Coburger Unternehmen LASCO-Umformtechnik.

„Heute ist es noch gängige Praxis in Produktionsanlagen Hydrauliköle in festen zeitlichen Intervallen vorsorglich auszutauschen. Mit dem gemeinsamen Forschungsprojekte wollen wir durch den Einsatz und die Auswertung geeigneter Sensorik das Ölwechselintervall abhängig von der analysierten Ölqualität dynamisch bestimmen und gegebenenfalls deutlich zu verlängern“, erläutert Friedrich Herdan, Vorsitzender der Geschäftsführung von LASCO-Umformtechnik.

Als Sensoren stehen dem TAC selbst entwickelte Prototypen zur Verfügung, wobei der Alterungsprozess über zeitaufgelöste laserinduzierte Fluoreszenz und Impedanzmessungen erfasst wird. Als weiterer Partner stellt der Schmierstoffentwickler „Carl Bechem“ (Hagen) diverse Fluide sowie umfangreiche Laboranalysen zur Verfügung.

LASCO entwickelte und realisierte für dieses Forschungsprojekt einen hydraulischen Prüfstand, mit dem verschiedene Betriebszustände, die im realen Fertigungsprozess auftreten, parametriert und zeitbeschleunigt nachgebildet werden. Langfristige Alterungsprozesse werden dadurch im „Zeitraffermodus“ nachvollzogen und aussagekräftige Ergebnisse durch Sensoranalyse generiert und verifiziert. Darüber hinaus überträgt ein Sensor online die Ergebnisse an den jeweiligen Maschinenhersteller und/oder Anwender, wodurch eine Überwachung im Sinne von „Industrie 4.0“ realisiert wird.

Mit dem übergebenen Prüfstand kann nun in den Laboren der Hochschule die Erprobung der Sensor-Prototypen beginnen. Das TAC und LASCO betreten damit Neuland, weil erstmals gemeinschaftliche Forschung mit einem Prototypen eines industriellen Forschungspartners stattfindet. Die Geschäftsführerin des TAC, Caroline Rahn, stellt dazu fest: „Business on campus“ – ein Modell der Zukunft – wird damit am TAC etabliert und künftig weiter ausgebaut.“