Gender- und Diversity Day: Ring frei für Feminismus

Dienstag. 25. April 2023 (Natalie Schalk)
Diese Wrestlerin wird beim Gender und Diversity Day am 11. Mai in einem Video zu sehen sein ... während in der Aula der Hochschule ein Boxring steht. Hier werden zwei andere Wrestlerinnen als Teil der Performance von hannsjana um feministische Fragen ringen. Foto: hannsjana
Die Berliner Performance-Künstlerinnen arbeiten gerne mit großen Pappmaché-Masken – diese gehören zum Stück „Wrestling“. Foto: hannsjana
Boxhallen-Atmosphäre statt Vorlesung: Die Hochschule wartet beim Gender und Diversity Day mit handfesten Argumenten auf. Foto: hannsjana
Action gab's auch in den vorigen hannsjana-Programmen wie hier im Stück "Merkel" - Foto: David Balzer
Das Repertoire der Künstlerinnen ist vielseitig: hannsjana in concert - Foto: Diaa El Sawahly.

Kontrovers bis verbissen wird häufig über Chancengleichheit und Diversitythemen diskutiert. Was bei der Versachlichung hilft? Eine humorvolle Auseinandersetzung: Beim Gender- und Diversity Day der Hochschule Coburg am Donnerstag, 11. Mai, zeigt das Berliner Künstlerinnenkollektiv hannsjana ihr neues Stück „Wrestling“. Es ist der Höhepunkt des vielseitigen Programms an diesem Tag.

Wenn schon um Geschlechterfragen gestritten wird, dann aber mal richtig: Ein fünf mal fünf Meter großer Boxring wird zum Gender- und Diversity Day am Donnerstag, 11. Mai, in der Brose Aula der Hochschule Coburg stehen. Hier tritt um 18 Uhr hannsjana  auf. Das feministische Performance-Kollektiv aus Berlin mit Laura Besch, Alice Escher, Jule Gorke, Lotte Schüßler, Katharina Siemann und Marie Weich ist bekannt dafür, bestehende Annahmen zu brechen – in humorvoller, poetischer, musikalischer und wissenschaftlicher Weise. In Coburg zeigen sie ihr Stück „Wrestling“. Und der Name verspricht nicht zuviel: „Da wird echtes Wrestling stattfinden“, erklärt Marie Weich. „Mit echten Wrestlerinnen im Ring.“

Die Performance hat verschiedene Ebenen, auch ein eigens gedrehtes Wrestling-Video gehört dazu. Mit Show-Elementen des theatralen Kampfes vermitteln die Künstlerinnen komplexe feministische Streitpunkte. Idee dahinter: So wie ein Schlag die Nase wirklich verformt, so formt auch ein feministischer Diskurs wirklich unser Leben. Vielleicht nicht so schnell, brutal und offensichtlich, aber nicht weniger bedeutend. Deshalb sind diese Themen auch für die Hochschule Coburg wichtig. Es geht darum, Vielfalt und Gleichstellung in die Diskussion zu bringen. Erst vor Kurzem hat der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die Hochschule beim Re-Audit „Vielfalt gestalten“ erneut zertifiziert.

Von Stereotypen bis Finanzkompetenz

Zur Einstimmung auf den Abend mit Boxhallen-Atmosphäre in der Aula finden am Gender- und Diversity Day  verschiedene Aktionen auf dem Campus statt – vom Glücksrad bis zum Workshop. Von 10 bis 11.30 Uhr geht es beispielsweise um Finanzkompetenz für Frauen. Finanzexpertin Dr. Margareta Bögelein erwartet die Besucher:innen in Gebäude 2, Raum 220, mit dem Thema „Gender-Pay-Gap: Sind wir Frauen selbst schuld?“

Außerdem wird unter anderem eine Plakatkampagne gezeigt und diskutiert. Basis sind die Ergebnisse einer Befragung rund um Geschlechterstereotype und Rollenbilder unter dem Motto „His or Hers“. Weitere Informationen gibt es auf www.hs-coburg.de/diversity-day. Organisiert wird das vielseitige Programm vom Referat Diversity, den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule Coburg und der Studentischen Initiative „UMBRELLA“. Die Teilnahme an allen Programmpunkten ist kostenlos, es wird gebeten, sich per Mail anzumelden (an monika.faass[at]hs-coburg.de Betreff: Anmeldung Gender und Diversity Day + Programmpunkt).