Innenarchitekten gestalten Coburger Kreißsaal neu

Montag. 11. Mai 2015 (Pressestelle)
Die leitende Hebamme Barbara Wank kann per Knopfdruck die Farbe des Lichts anpassen.

Nach drei Monaten Umbauphase hat das Klinikum Coburg seinen Kreißsaal wieder eröffnet. Zehn Studierende der Innenarchitektur haben diesen sorgfältig umgestaltet.

Zur Eröffnung gab’s ein kleines Ständchen. Und zwar von echten Eigengewächsen. Die Kinder des Klinik-Kindergartens „Zwergenhaus“ haben unter Anleitung von Erzieherin Yvonne Strobel ihre Glückwünsche für den neuen Kreißsaal gesungen. Fast alle wurden selbst dort geboren und wenn es nach Landrat Michael Busch geht, „kommen in Coburg bald noch mehr Kinder zur Welt. Jetzt, wo wir so einen topdesignten Kreißsaal haben.“

Zu verdanken ist dieser zehn Innenarchitektur-Studierende der Hochschule Coburg. Unter Leitung von Prof. Rudolf Schricker haben sie sich insgesamt eineinhalb Jahre mit dem Projekt auseinander gesetzt. „Ein Semester haben wir nur im Kreißsaal verbracht, um herauszufinden, was den werdenden Müttern wichtig ist, wo es Defizite gibt und wie auch das Personal unterstützt werden kann“, erklärt Schricker.

Die leitende Hebamme Barbara Wank führt sichtlich stolz durch die modernisierten Räumlichkeiten. Denn der Kreißsaal ist kein einzelnes Zimmer. Vielmehr gibt es in Coburg eine eigene kleine Station - mit Entbindungszimmern, Raum mit Gebärwanne und Ruheraum für die Zeit nach der Geburt. An den Wänden hängen schallschluckende Bilder. Per Knopfdruck können die Hebammen das Licht im Raum an die Stimmung der Gebärenden anpassen. Humane Innenarchitektur lautet das Stichwort. „Hier kommt es nicht darauf an, was man selber chic findet, sondern - was ist gesundheitsfördernd? Was ist wichtig im Kreißsaal“, sagt Schricker. Das sei auch für die Studierenden eine ganz neue Erfahrung gewesen. Igor Ochs, der einzige Student in der Gruppe wird während seiner Zeit in Coburg selbst Vater am Klinikum. Er kann ganz persönliche Eindrücke sammeln, wie sich die Geburt für die werdenden Mütter angenehmer gestalten lässt.

Die Studentinnen und Studenten sind mittlerweile alle fest im Berufsleben. Die Zusammenarbeit mit dem Klinikum ist für Prof. Schricker aber noch nicht beendet. Er möchte die neuen Konzepte auch auswerten. Regenerieren die Frauen nach der Geburt schneller? Helfen Gerüche und Licht, das Wohlbefinden zu steigern? Haben sich auch die Arbeitsbedingungen für die Hebammen verbessert? Zeigen wird sich das in den kommenden Monaten.