Zehn plus zwei Jahre Bioanalytik

Donnerstag. 17. November 2022 (Pia Dahlem)
Aula
Zehn Jahre Bioanalytik: Es wurde gefeiert.
Postersession
Reger Austausch an den Postern der Bioanalytik-Studierenden.
Diskussionsrunde
In einer Alumni-Diskussionsrunde wurde in Erinnerungen geschwelgt und die bioanalytischen Herausforderungen der Zukunft thematisiert.
Mitarbeiter:innen
Die Mitarbeiter:innen der Bioanalytik im Jahr 2022 auf den Weg in eine spannende Zukunft. Fotos: Hochschule Coburg

An der Hochschule Coburg kann man Bioanalytik im Bachelor und Master studieren. Viele Alumni kamen nun zum Jubiläum und berichteten aus ihrem Berufsleben.

Was ist eigentlich Bioanalytik? Diese Frage können sicher die 500 Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Bioanalytik der Hochschule Coburg beantworten. Seit 2010 kann man dieses Fach hier im Bachelor studieren, seit 2014 gibt es den gleichnamigen Masterstudiengang. Der Andrang ist jedes Jahr groß. „Mittlerweile haben auch schon viele aus dem ersten und zweiten Jahrgang promoviert“, berichtet Prof. Dr. Matthias Noll, Prodekan der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Studiengangsleiter. Viele ehemalige Studierende waren zu der – zwei Jahre verspäteten - Jubiläumsfeier nach Coburg gekommen. Dr. Julia Kenzel hat hier gerade ihre Promotion abgeschlossen. Sie arbeitet am Institut für Bioanalytik und hat die Veranstaltung organisiert: „Es waren viele Alumni da und die haben die Veranstaltung geprägt. Es war schön zu sehen, was aus ihnen geworden ist und wohin es sie verschlagen hat.“

Praxis ist Trumpf

In den vergangenen zwölf Jahren hat sich in dem Studiengang viel getan. Dieser war der erste seiner Art an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften. „Damals war der Studiengang bundesweit auf Hochschulebene einzigartig. Auf universitärer Ebene wurde die Bioanalytik selten und eher theoretisch orientiert angeboten“, erklärt Prof. Noll. Wir haben den Bachelor und Master in Coburg darauf ausgerichtet, die Industrie in der Region und deutschlandweit mit Fachkräften zu versorgen. Die Berufsfelder nach dem Studium sind indes vielfältig und reichen von chemischer Industrie über Pharmakologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie bis zur Forensik. „Viele unserer Absolventinnen und Absolventen haben anschließend einen Masterabschluss erlangt und arbeiten nun erfolgreich in der Forschung, und andere haben mit ihrem Bachelor- und Masterabschluss heute tolle Jobs in der Industrie“, sagt Matthias Noll. Einen wichtigen Baustein in der Ausbildung bilden die Hochschulpraktika sowie das Praxissemester im Labor: „Im integrierten Praxissemester arbeiten wir mit einem Stamm an Firmen zusammen, die die Studierenden maßgeschneidert für das nachfolgende Berufsleben qualifizieren.“

Forschung in der Garage

Zu einem „Zehnjährigen“ gehört auch immer ein Rückblick. Matthias Noll muss überlegen, dann schmunzelt er und erzählt: „Im Lauf der Jahre haben wir immer mehr Räume, weitere Ausstattung und auch Mitarbeiter:innen, wie zum Beispiel Doktoranden, dazu bekommen. Die saßen zu Beginn in einer alten Garage, die zu einem Büro umgebaut worden ist.“ Kurz im Anschluss konnten alle Mitarbeitenden in Büros umziehen und haben einen kurzen Weg zu den Laboren. Im Laufe der Jahre sind außerdem viele neue Professorinnen und Professoren für die Bioanalytik berufen worden. „Es ist so toll, dass wir nun ein Team aus über zwanzig Mitarbeitenden mit unterschiedlicher interessanter Expertise sind, die alle das Fach am pulsieren halten.“

Zurück in die Zukunft

„Zurück in die Zukunft“ war das Motto der Jubiläumsveranstaltung. Für die nächsten zehn Jahre hat der Studiengangsleiter bereits einige Ideen. „Wir wollen unsere Studiengänge internationaler aufstellen und die Inhalte auf Englisch anbieten. Dazu gehört auch mehr Austausch, etwa in Form von Auslandssemestern.“ Thematisch stehen Nachhaltigkeit und statistische und bioinformatische Auswertung ganz oben auf der Liste. Matthias Noll betont: „Das ist die Zukunft.“ Groß gefeiert wird dann wieder 2024, dann wird der Masterstudiengang zehn Jahre alt.