5. Mai '25
(Cindy Dötschel-Langbein)
Mit der Eröffnung der Designfabrik hat die Hochschule Coburg eine vierte Anlaufstelle auf dem ehemaligen Schlachthofgelände etabliert. Hier soll sukzessive ein dritter Campus entstehen.
Ein perfektes Schaubild für die Designfabrik wäre die Sanduhr. „Der obere Trichter steht für die Fakultät Design + Bauen und der untere für die Gesellschaft. Das Nadelöhr ist die Designfabrik. Hier werden wissenschaftliches Know-how und Fragestellungen aus den Gestaltungs- und Baustudiengängen komprimiert und erlebbar und nahbar gemacht, um dann in die Gesellschaft kommuniziert zu werden“, so beschrieb Designfabrik-Koordinatorin Laura-Maria Konrad das Ziel, das mit der Eröffnung der Designfabrik einhergeht. Das schöne an der Sache ist, dass man die Sanduhr auch drehen kann: „Das Prinzip funktioniert auch in die andere Richtung. Über die Designfabrik können Fragestellungen, die gesellschaftlich oder regional aufkommen, an die Fakultät Design + Bauen weitergegeben werden – damit können wir einen Mehrwert für die Region schaffen.“
Ein weiterer Schritt
Mit der Designfabrik hat die Hochschule Coburg eine vierte Anlaufstelle auf dem ehemaligen Schlachthofareal, auf dem nach und nach ein dritter Campus entsteht. Die Designfabrik ist in der ehemaligen Schlachthalle untergebracht, wo auch das BauLab seine Räume hat. Nebenan wurde im vergangenen Jahr das „Coburg University Research Center for Responsible Artificial Intelligence“ (CRAI) eröffnet und in der Alten Kühlhalle hat der CREAPOLIS Makerspace, die offene Werkstatt der Hochschule, seine Räume. „Mit der Designfabrik realisieren wir nicht nur einen weiteren Baustein im Rahmen unseres Innovative-Hochschule-Projektes ‚CREAPOLIS + design‘, sondern bringen auch noch mehr Leben – und Design! – auf das Schlachthofareal – ein Vorgeschmack für den Campus, den wir auf diesem Gelände planen. Als Präsident bin ich stolz auf unsere Designkompetenzen und freue mich über noch mehr Sichtbarkeit und Interaktion. Mein Dank gilt der Stadt Coburg, die uns diese Zwischennutzung ermöglicht“, sagte Hochschulpräsident Stefan Gast.
Im Laufe der vergangenen Jahre hat Prof. Dr. Rainer Hirth, der im Fach Architektur lehrt und forscht, gemeinsam mit seinen Studierenden und Anders Macht, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Architektur, mehrere Umbaumaßnahmen durchgeführt. Unter anderem wurde die Außenfassade gestrichen, eine Innenwand abgerissen, die Wände verkleidet und die Decke gestrichen. „Eigentlich hat das Projekt schon 2022 begonnen. Als sich abgezeichnet hat, dass die Halle stehen bleiben kann, haben wir einen ersten Bauantrag gestellt und mit Architektur-Studierenden, die gerade im Grundpraktikum waren, das BauLab ausgebaut. Es war keine schöne Arbeit, damals das Fett mit Dampfstrahlern von der Decke abzublasen und von den Wänden abzukratzen“, sagte er bei der Eröffnungsfeier. Einige Studierende, die damals dabei waren und heute kurz vor dem Bachelor stehen, haben noch bis vor kurzem beim Ausbau geholfen.
Stimmen aus der Politik
Unter den Gästen bei der Eröffnungsfeier war auch Martin Mittag. Als Landtagsabgeordneter (CSU) liegt ihm eine starke Hochschulregion Coburg sehr am Herzen: „Gerade deshalb bin ich einmal mehr froh, dass wir mit der Designfabrik die Verzahnung aus Wissenschaft und Wirtschaft fördern. Ich bin begeistert und überzeigt, dass die Designfabrik ein wichtiger Baustein für unsere so wichtige Hochschule Coburg, die Region, aber auch über die Grenzen der Region hinaus – sein wird. Die Mittel aus unserer Fraktionsreserve, für welche ich mich gerne stark gemacht habe, sind hier gut investiert. Gut für die Region. Gut für Bayern“, betonte er.
Dominik Sauerteig, Oberbürgermeister der Stadt Coburg (SPD) ist es ein wichtiges Anliegen, den Lückenschluss zwischen der Innenstadt und dem Globe weiter voranzutreiben: „Wir sind auf einem guten Weg, das ehemalige Schlacht- und Güterbahnhofareal in Gänze mit Leben zu füllen – mit der Eröffnung der Designfabrik gehen wir den nächsten Schritt in Richtung Lückenschluss. In den nächsten Jahren werden wir daran arbeiten, dass hier noch mehr Leben für Wissenschaft und Kultur entsteht. Von Norden hat die Alte Kühlhalle mit Zukunft Coburg Digital und dem CREAPOLIS Makerspace bereits neues Leben eingehaucht bekommen, die HUK hat sich in der Direktorenvilla niedergelassen. Von Süden haben wir das Globe und die Alte Pakethalle als Quartier für Kultur. Jetzt geht es darum, gemeinsam mit der Hochschule die Lücke zu füllen.“
Förderung im Rahmen des Projekts CREAPOLIS + design
Die Designfabrik ist Bestandteil des Projektes CREAPOLIS + design, das durch die Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule von 2023 bis 2027 mit insgesamt rund 9,1 Millionen Euro gefördert wird. Ziel des Projektes ist es, den Standort und die Region sowie das Transferprofil der Hochschule zu stärken.