16. Dezember '25
Wie lassen sich wissenschaftliche Klimafakten wirksam vermitteln – und motivieren sie tatsächlich zu nachhaltigem Handeln? An der Hochschule Coburg wird derzeit im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Projekts untersucht, wie das interaktive Format „Klima Puzzle“ Wissen, Einstellungen und Verhalten zum Klimawandel beeinflusst.
Ende November startete an der Hochschule Coburg das wissenschaftlich begleitete Projekt „Klima Puzzle im Hörsaal – wissenschaftlich begleitet“. Das Klima Puzzle wurde 2015 in Frankreich entwickelt und seither über die weltweite Climate Fresk Bewegung verbreitet. Bislang haben mehr als 2,3 Mio. Menschen teilgenommen und es sind mittlerweile über 100.000 Moderatorinnen, die Workshops durchführen, um die Klimafakten auf der ganzen Welt verständlich zu kommunizieren. Ende September hatte die Climate Fresk Community in Karlsruhe mit 725 simultanen Puzzlerinnen und Puzzlern den Guinness Buch Europa Rekord erreicht – und das Team der Hochschule Coburg war dabei!
Das „Klima Puzzle“ ist ein interaktiver Workshop, der auf den Erkenntnissen des Weltklimarats (englisch: IPCC) basiert. In kleinen Gruppen setzen die Teilnehmenden Karten mit wissenschaftlichen Fakten wie Puzzleteile zusammen und rekonstruieren so Schritt für Schritt das Klimasystem. Sie entdecken dadurch Ursachen und Folgen des Klimawandels. Durch diese spielerische, partizipative Methode wird komplexes Wissen verständlich vermittelt. Zugleich fördert das Puzzle den Austausch und regt zum Nachdenken über eigene Handlungsmöglichkeiten an. Ziel ist es, vom Wissen ins Handeln zu kommen.
Genau hier setzt eine wissenschaftliche Studie der Hochschule Coburg an. Durchgeführt wird sie von Janine Koch (Projekt ERIC) in Kooperation mit Prof. Dr. Adelheid Susanne Esslinger. Ziel ist herauszufinden, ob aus umweltpsychologischer Sicht die „Intervention Klima Puzzle“ geeignet ist, die sogenannte „Einstellungs-Verhaltenslücke“ zu schließen. Diese Lücke beschreibt die empirisch belegte Diskrepanz zwischen hohem Umweltbewusstsein und vergleichsweise niedrigem Umweltverhalten. Durch Befragungen zu mehreren Zeitpunkten (vor/nach dem Klima Puzzle Workshops sowie ein paar Wochen später) wird die kurz- und mittelfristige Wirkung untersucht.
Der Projektauftakt fand pünktlich zur Public Climate School Woche statt, einer jährlichen Woche der Klimabildung, an der sich die Hochschule Coburg bereits seit Jahren beteiligt. In Kooperation mit der Klimaschutzmanagerin des Landkreises Coburg wurde das Klima Puzzle vom Bürgerkreis „Zukunft Coburg Land“ und einigen Gästen aus Nachbargemeinden im Landratsamt bereits gespielt. Zudem wurden Studierende der Integrativen Gesundheitsförderung am Standort Coburg und der Hebammenwissenschaft am Standort Bamberg im Rahmen der Lehrveranstaltungen ‚Wissenschaftliches Arbeiten“ sowie „Empirische Sozialforschung“ erreicht. So wurden Klimafakten im Kontext der Planetaren Gesundheit als Thema der Wissenschaftskommunikation erfolgreich vermittelt. Unterstützt wurden Prof. Esslinger und Janine Koch bislang von engagierten Senior Experts der Hochschule sowie Birgit Knauer, Studentin des Studiengangs Change Management und Transformation. Ein weiterer Workshop mit den Forschenden findet am Freitag, 19. Dezember, statt, bevor es im neuen Jahr gleich in der Lehre bei Prof. Dr. Sophia Frank, Professorin für Future Skills an der Hochschule Coburg, weitergeht. Hier gehen als Moderierende zudem geschulte Vertreterinnen des studentischen Green Office der Hochschule mit an den Start.








