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6. Mai '25

(Pressestelle)

Wo einst Gebäude das Stadtbild prägten, klaffen heute Lücken. Das Coburger studentische Kollektiv ABRISS.WIESO? hat vergangene Woche zu einem öffentlichen Stadtspaziergang eingeladen, um auf bedrohte oder bereits abgerissene Gebäude in Coburg aufmerksam zu machen. Der Spaziergang führte quer durch die Innenstadt und lenkte den Blick auf Orte, an denen mehr verschwindet als nur alte Fassaden.

Das studentische Kollektiv will nicht nur dokumentieren, was verschwunden ist, sondern auch hinterfragen: Abriss wieso? „Jeder Abriss ist auch eine Entscheidung darüber, wie wir mit Ressourcen, Geschichte und Lebensraum umgehen. Wir lassen diese Entscheidung nicht unkommentiert. Aktuelle Abrisse ziehen sich durch die Coburger Innenstadt, ob Schillerplatz oder Lohgraben. Dabei birgt vor allem Leerstand akute Abrissgefahr“, erklärt die Gruppe der Studierenden. Ein Beispiel sei die Galeria Kaufhof mitten in Coburg. „Ein ungenutztes Gebäude ist ein gefährdetes Gebäude! Leere Gebäude sind keine Einladung zum Abriss, sondern ein Aufruf zur Kreativität.“

Abriss: ein unterschätztes Klimaproblem

Hinter diesen lokalen Beispielen steht ein strukturelles Problem: Der Umgang mit unseren gebauten Ressourcen muss sich grundlegend ändern. Was es braucht, ist eine Bauwende. Laut Umweltbundesamt entstehen in Deutschland jährlich über 230 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle. Das sind mehr als 50 Prozent des gesamten Abfallaufkommens des Landes. Hinzu kommt, dass bei Abrissen gebundene „graue Energie“ verloren geht. Also die Energie, die bereits in Bau, Transport und Verarbeitung eines Gebäudes steckt. Die Studierenden aus dem Umfeld des Studiengangs Architektur der Hochschule Coburg betonen: „Sanieren statt abreißen ist oft wirtschaftlich wie ökologisch klüger. Doch unsere heutigen Bauvorschriften, Normen und Standards bilden dafür zu viele Hürden. Eine echte Bauwende braucht auch ein Umdenken im Regelwerk.“

Das Kollektiv verweist auf das Abrissmoratorium – einen offenen Brief, mit dem sich im September 2022 über 170 Einzelpersonen und Organisationen an die damalige Bundesbauministerin Klara Geywitz wandten. Darin heißt es: „Heute, wo die Klimaerwärmung spürbar, die Energieversorgung unsicher und die planetaren Grenzen erreicht sind, ist nicht der Erhalt von Gebäudestrukturen erklärungsbedürftig, sondern ihr Abriss. Die Erhaltung darf sich nicht auf einen kleinen Teil von repräsentativen Denkmälern beschränken, sondern muss den gesamten Baubestand umfassen.“

 

Ein durchgehend orangefarbenes Quadrat ohne zusätzliche Elemente, das an die lebendige Energie erinnert, die oft mit der Hochschule Coburg in Verbindung gebracht wird.     Wir brauchen keine Abrisskultur, sondern eine Umbaukultur!

Kollektiv ABRISS.WIESO?

 

ABRISS.WIESO? fordert deshalb einen echten Paradigmenwechsel in der Stadtentwicklung, hin zu mehr Miteinander, Transparenz und langfristigem Denken. „Wir wollen nicht alles um jeden Preis erhalten, aber wir fordern eine ehrliche, öffentliche und nachhaltige Auseinandersetzung über Abriss und Stadtumbau in Coburg. Dabei sehen wir großes Potenzial in der Zusammenarbeit: Die Stadt, Planerinnen und Planer, Hochschule und Zivilgesellschaft sollten gemeinsam an Lösungen arbeiten.“ Weiter erklärt das studentische Kollektiv: „Wer denkt, Nachhaltigkeit beginnt beim Neubau, hat das Problem nicht verstanden. Wir brauchen keine Abrisskultur, sondern eine Umbaukultur! Wenn Nachhaltigkeit ernst gemeint ist, darf der Abriss nicht die Norm sein.“

Bis 2045 will die Bundesrepublik klimaneutral sein. Die Baubranche mit all ihren Akteurinnen und Akteuren muss demnach heute klima- und umweltgerecht bauen, um die Ziele von morgen zu erreichen. Der öffentliche Stadtspaziergang war ein Schritt, das Thema aus der Fachdebatte in die Öffentlichkeit zu holen. Mit dem Ziel, Bewusstsein zu schaffen für das, was gerettet werden kann.

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