19. Dezember '25
(Natalie Schalk)
Advent, Advent, der Baum im Hörsaal…? Ja, auch in diesem Jahr wurde bei der öffentlichen Weihnachtsvorlesung der Hochschule Coburg wieder ein Deko-Weihnachtsbaum abgefackelt – selbstverständlich kontrolliert, sicher und vor allem mit Flammen in den schönsten und schillerndsten Farben. Unter dem Motto „Mit Knall und Schall ins neue Jahr“ verzauberten Forschende der Hochschule die Gäste wieder mit weihnachtlichen Experimenten aus Chemie und Physik.
Quantenphysik beschreibt seltsame Phänomene in der Welt der Teilchen. Sie können sich gleichzeitig in gegensätzlichen Zuständen befinden oder gegenseitig durch nahezu magische Fernwirkung beeinflussen. Der Nikolaus ist also eine Art quantenverschränktes Liefer-Phänomen. Physiker Prof. Dr. Klaus Drese von der Hochschule Coburg verwandelte sich für die diesjährige Weihnachtsvorlesung in Quanta Klaus – inklusive roter Zipfelmütze. Chemiker Prof. Dr. Stefan Kalkhof hatte diesmal geschmackssicher zu einem schicken Weihnachtsjackett gegriffen, das später zum großen Bedauern mancher Gäste unter dem Laborkittel verschwand. Gemeinsam mit einem engagierten Team der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit brachten die Weihnachts-Profs gut 200 Gäste zum Staunen und Lachen.
Die wunderbare Welt der Weihnachtsvorlesung betraten die Besucherinnen und Besucher durch ein schwebendes und rotierendes Tor aus einem Ring Luftballons. Der Bernoulli-Effekt war das Erste, was das Publikum hautnah erlebte – später wurden brennende Schneebälle in die Hand genommen und bei einigen Experimenten durfte das Publikum sogar assistieren. „Bei kleinen Kindern sind Physik und Chemie beliebt“, sagte Kalkhof. „Je älter sie werden, desto mehr verschwinden die Faszination und die Magie.“ Die Weihnachtsvorlesung brachte die Begeisterung zurück: Da wurden Krümel und Streusel mit Schall „aufgeräumt“, aus einer „Rauchkanone“ traktorreifengroße Rauchkringel durch den Rösler Hörsaal geschossen und mit Schall – im restlichen Jahr gehört akustische Sensorik zu den Spezialgebieten von Prof. Quanta Klaus Drese – formte sich beim Experiment „Chladnische Klangfiguren“ auf einer dünnen Platte auf zauberhafte Weise Sand zu verschiedenen Mustern. Begleitet von humorvollen Rätseln wurde nach und nach der „Chemistree“ geschmückt: mit kugelförmigen Laborkolben voll qualmender bunten Flüssigkeiten und etwas glibberigem Lametta, das während der Weihnachtsvorlesung in einer grünen Flüssigkeit wuchs und von den Besucherinnen und Besuchern angefasst werden durfte.
Wie sich Laborkolben und Flaschen in weihnachtliche Instrumente verwandeln, demonstrierten die Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beim „Helmholtz-Resonator“, mit dem sie gemeinsam Jingle Bells flöteten. Jede Flasche erzeugt einen Ton, wenn sie am Hals angeblasen wird. Je voller die Flasche, desto höher der Ton. „Das könnt ihr Zu Hause nachmachen“, empfahl Quanta Klaus. Die meisten anderen Experimente eignen sich allerdings nicht für das heimische Weihnachtsfest. Gut, dass es dafür die Weihnachtsvorlesung gibt.
Safe the Date
Die nächste wird Weihnachtsvorlesung wird am Montag, 21. Dezember 2026, stattfinden.























