Attraktiver Arbeitgeber im Handwerk

Freitag. 06. März 2015 (Pressestelle)
Studierende mit Zertifikaten
Viel fürs Berufsleben mitgenommen, haben die Studierenden aus dem Projekt.

Die Team Steffen AG zertifiziert Handwerksbetriebe mit dem Siegel „Attraktiver Arbeitgeber im Handwerk“. Die Qualifizierungsmaßnahme soll dabei helfen, mehr junge Leute für die Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. Studierende der Hochschule Coburg haben die Maßnahme aus ihrer Sicht geprüft und Impulse zur Weiterentwicklung gegeben.

Wie kann ich meinen Betrieb arbeitnehmerfreundlich gestalten? Was bedeutet überhaupt Führung? Und welche Modelle gibt es? Diese und andere Aspekte beleuchten die Team Steffen AG und der Coach Steffen Tom in ihrer gemeinsamen Qualifizierungsmaßnahme für Handwerksbetriebe. Mithilfe einer Schulung können sich die Teilnehmer weiterbilden und erhalten am Ende das Zertifikat „Attraktiver Arbeitgeber im Handwerk“. Eine Umfrage unter den Mitarbeitern der Betriebe soll die Wirksamkeit des Programms prüfen.

21 Studierende des Master-Studiengangs „Betriebswirtschaft“ haben im Rahmen der Vorlesung „Personal- und Organisationsmanagement“ insgesamt fünf Bereiche des Programms analysiert. Neben den Schulungsinhalten waren das unter anderem die Nachhaltigkeit der Maßnahme und ihre Qualität im Vergleich mit anderen Modellen.

Ihre Ergebnisse haben sie jetzt Rolf Steffen, Vorstandsvorsitzender der Team Steffen AG und dem Coach Steffen Tom präsentiert. Und – dabei einige neue Ideen eingebracht. Zum Beispiel, welche Werte bei den Seminaren im Zentrum stehen sollten. Bisher konzentriert sich der Projektpartner auf die drei Schwerpunkte Fairness, Leidenschaft und Lösungsorientierung. Der Rat der Studierenden: Diese stärker an den Leitbildern der zu schulenden Unternehmen ausrichten. Und: Werte wählen, die alle Generationen ansprechen, die das Projekt durchlaufen - von den Babyboomern (1946 – 1964) bis zur Generation Z (ab 2000). Statt „Leidenschaft“ und „Lösungsorientierung“ empfehlen die Studierenden also, auf „Freude“ und „Flexibilität“ zu setzen. „Die Führungsmodelle der einzelnen Betriebe können dann daran ausgerichtet werden und im Bezug zu den Werten stehen“, erklärt Studentin Anne Danner.

Der Schwerpunkt der Qualifizierung Attraktiver Arbeitgeber liegt derzeit darin, zum einen die Mitarbeiterführung, zum anderen die Kommunikation der Unternehmen zu verbessern. Hier empfehlen die Studentinnen: Auch andere Elemente spielen eine Rolle, wenn man leistungsfähige Mitarbeiter finden und binden will. Das sog. Total Rewards Modell berücksichtigt zum Beispiel u.a. die Themen Gehalt, Arbeitsbedingungen oder Wertschätzung. Diese strategischen Führungsaufgaben sollten bei der Qualifizierungsmaßnahme einbezogen und auf die jeweiligen Unternehmenskulturen abgestimmt werden.

Studentin Karola Fischer hat mit ihrer Gruppe dann beispielhaft einen kompletten Seminartag durchgeplant. Das Konzept einschließlich Zeitplan kann Rolf Steffen jetzt als Leitfaden nutzen. Auch dem Thema Marketing hat sich eine Gruppe gewidmet und dabei vollständige Marketingkonzepte entwickelt. „Die Studierenden haben die wissenschaftliche Basis geschaffen, um die QAA weiterzuentwickeln“, betont Prof. Dr. Hedwig Schmid, die das Projekt betreut hat. „Das war eine tolle Möglichkeit für sie, um Einblicke in die Praxis zu bekommen“. Das finden auch Anne Danner und Karola Fischer: „Es ist schön, so früh an einer Geschäftsidee mitzuwirken. Da nimmt man ganz viel für später mit.“

Praxispartner Rolf Steffen ist angetan: „Beeindruckt hat uns vor allem das Engagement der Dozenten sowie der Studenten und die völlig unkomplizierte Zusammenarbeit.“