Coburg wird zur Transfer-Modell-Region

Freitag. 20. Oktober 2017 (Dr. Margareta Bögelein)
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka verkündete im Juli die Gewinner des Wettbewerbs. Jetzt nimmt das Projekt in Coburg Fahrt auf. (Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel)

Die Hochschule Coburg war beim Bundeswettbewerb „Innovative Hochschule“ erfolgreich. Mit den beantragten Fördermitteln in Höhe von 6,5 Mio. EUR für fünf Jahre will sich die Hochschule noch stärker mit der Stadt, den Bürgern, Unternehmen und Organisationen in der Region vernetzen. Geplant ist beispielsweise intensiv mit Zukunft:Coburg:Digital zusammenzuarbeiten. In innenstadtnaher Lage soll die Transfer- und Vernetzungsplattform CO-CREAPOLIS entstehen. Sie umfasst einen Treffpunkt mit Makerspace, Räumen für Netzwerkveranstaltungen und zum Austausch mit den Bürgern.

Der Wettbewerb „Innovative Hochschule“ ist eine Initiative des Bundeswissenschaftsministeriums, die sich an kleine und mittlere Universitäten sowie die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (früher Fachhochschulen) richtet. Der Bund und die Länder stellen in den nächsten zehn Jahren insgesamt 550 Mio. EUR zur Verfügung. 90 Prozent der Finanzmittel kommen vom Bund und 10 Prozent von den Ländern. Das ist das bislang größte Förderprogramm für kleine und mittlere Hochschulen. Das Programm soll die Exzellenzinitiative für die großen Universitäten ergänzen und dazu beitragen, die Ergebnisse akademischer Arbeitsprozesse rasch in effiziente Lösungen für die wirtschaftliche oder gesellschaftliche Praxis umzusetzen.

Um an die Fördergelder zu kommen, mussten sich die Hochschulen mit tragfähigen Konzepten zum strategischen Ausbau ihrer Zusammenarbeit mit regionalen Partnern bewerben. Mehr als 160 Hochschulen nahmen an dem Wettbewerbt teil. Auch die Hochschule Coburg warf ihren Hut in den Ring. Ein unabhängiges Gremium wählte deutschlandweit 48 Hochschulen aus, darunter auch die Hochschule Coburg. „Das ist ein großer Erfolg für unsere Hochschule“, freut sich Hochschul-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Fritze. Und sie ergänzt: „Dadurch erhalten wir neue Möglichkeiten, unsere Partnerschaften mit der Wirtschaft und den Organisationen in der Region zu gestalten.“

In den nächsten fünf Jahren soll CO-CREAPOLIS entstehen. Es umfasst ein sog. Makerspace, das ist ein Kreativlabor, in dem sich Menschen unterschiedlicher Fachdisziplinen treffen und gemeinsame Projekte bearbeiten, sowie Möglichkeiten für Workshops, Themenforen und neue Veranstaltungsformate bietet. Ein wichtiges Ziel ist es, die Angebote der Hochschule stärker sichtbar zu machen und das Netzwerk zu intensivieren. So sollen den Unternehmen und Organisationen in der Region Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie und bei welchen Fragestellungen sie mit der Hochschule zusammenarbeiten können. „In Makerspaces bildet sich der Humus für technische und soziale Innovationen“, stellt Prof. Anne Bergner fest, die aktuell zu Makerspaces in Deutschland forscht.

Die Ideen für den erfolgreichen Antrag „CO-CREAPOLIS“ entstanden im Frühjahr unter anderem in einem Workshop der Hochschule mit Vertretern der regionalen Wirtschaft, der Verbände und der Regionalpolitik.

Aktuell wartet man an der Hochschule auf den Förderbescheid. Gelder sollen bereits ab Januar fließen. Damit das Projekt zeitnah voll durchstarten kann, ist das Team um Hochschul-Vizepräsidentin Prof. Dr. Susanne Aileen Funke aktuell dabei ein detailliertes Konzept zu erstellen und mit den Akteuren innerhalb und außerhalb der Hochschule abzustimmen. Weiterhin müssen Räumlichkeiten gefunden werden. Hier werden aktuell Gespräche mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Coburg (Wifög) zum ehemaligen Schlachthofgelände geführt. „CO-CREAPOLIS soll ein Leuchtturmprojekt der Hochschule in der Stadt werden“, betont Professorin Susanne Aileen Funke.

Zum Video des Hochschulfernsehens: 6,5 Millionen für mehr Vernetzung