Coburger Studenten liefern Ideen für Landesausstellung 2017

Donnerstag. 27. Oktober 2016 (Dr. Margareta Bögelein)
Dr. Constantin Groth, Dr. Fabian Fiederer, Alexandra Franz, Dr. Peter Wolf, Prof. Dr. Petra Gruner und Prof. Dr. Christian Holtorf (v.li.)
Die Studierenden präsentierten ihre Ideen.

Die Freiheit des (Christen-) Menschen wird sich als roter Faden durch die Landesausstellung „Ritter, Bauern, Lutheraner“ 2017 in Coburg ziehen. Doch: Wie steht es um unsere Freiheit im 21. Jahrhundert? Mit dieser Frage beschäftigen sich Studierende der Hochschule Coburg zwei Semester lang. Ihre Ideen sollen Teil der Landesausstellung werden.

Daniel Heimerl studiert Bioanalytik, Anne Muller Betriebswirtschaft und David Jung Versicherungswirtschaft. Gemeinsam mit neun weiteren Kommilitonen setzen sie sich zwei Semester lang über ihre Fächergrenzen hinweg mit der Frage auseinander: Was macht unsere Freiheit im 21. Jahrhunderts aus und wo ist sie bedroht? Das Ziel der engagierten Studenten ist klar: Sie möchten den Machern der Landesausstellung 2017 in Coburg wissenschaftlich fundierte Ideen liefern, die in die Ausstellung einfließen und umgesetzt werden. Ihr Wunsch ist es, möglichst viele Besucherinnen und Besucher der Landesausstellung für eine Auseinandersetzung mit Fragen der Freiheit im 21. Jahrhundert zu sensibilisieren und dazu anzuregen, sie auf ihr eigenes Leben anzuwenden. Die Chancen dafür stehen gut.

Ausstellungleiter Dr. Peter Wolf vom Haus der Bayerischen Geschichte kam mit seinen Mitarbeitern an die Hochschule, um sich die studentischen Ideen präsentieren zu lassen. Sein Feedback freut die Studierenden: „Vieles von dem, was Sie erarbeitet haben, werden Sie in der Ausstellung wiederfinden“, fasst Dr. Wolf das Urteil der Ausstellungsmacher zusammen. „Die Studierenden haben ihre Lebenswelt eingebracht und sich mit konkreten Aspekten von Freiheit auseinandergesetzt. Diese Impulse brauchen wir“, ergänzt er.

Drei studentische Gruppen lieferten Ideen für die Ausstellung. Eine Gruppe fragte sich, welche Risiken für ihre Freiheit mit der Nutzung des Smartphones verbunden sind.

Eine andere Gruppe identifizierte das Designerbaby und das Social freezing als Ergebnisse der Forschungsfreiheit, die persönliche Freiheiten schaffen und gleichzeitig Menschen in Wertekonflikte stürzt. Das Sozial freezing bietet jungen Frauen die Möglichkeit, Eizellen mit hoher Qualität entnehmen und schockfrosten zu lassen. In späteren Lebensjahren können sie dann bei gewünschter Schwangerschaft darauf zurückgreifen.

Dass auch die steigende Tendenz zum Burnout etwas mit unserer erlebten Freiheit zu tun hat, davon ist schließlich die dritte Studentengruppe überzeugt. Denn einerseits steigen zwar unsere Wahlmöglichkeiten im Beruf. Andererseits wird der hohe soziale Leistungsdruck von vielen Menschen als Einschränkung ihrer Freiheit erlebt.

Das fächerübergreifende Studienprojekt wurde von Prof. Dr. Christian Holtorf initiiert und gemeinsam mit Prof. Dr. Petra Gruner geleitet. Der Historiker und die Wirtschaftswissenschaftlerin lehren beide an der Hochschule Coburg, allerdings in unterschiedlichen Fachbereichen. Das Projekt „Der Coburger Weg“ macht es möglich, dass sie gemeinsam mit ihren Studierenden an derart spannenden Kulturprojekten und ihrer Umsetzung arbeiten können.