Das ideale Fahrzeug

Donnerstag. 29. April 2021 (Pia Dahlem)
Prof. Dr. Matthias Geuß
Prof. Dr. Matthias Geuß

Seit dem Sommersemester 2021 ist Dr. Matthias Geuß Professor an der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik. Sein Spezialgebiet sind eingebettete Systeme und Fahrzeugkommunikation. 

„Das ideale Fahrzeug ist für mich ein Elektrofahrzeug, das emissionsfrei fährt und den Fahrer unterstützt oder ihm Fahraufgaben abnehmen kann, wenn dieser das möchte“, sagt Prof. Dr. Matthias Geuß. Mit seinem Fachgebiet, den eingebetteten Systemen und der Fahrzeugkommunikation, kann er viel dazu beitragen. Eingebettete Systeme sind elektronische Rechner, die unbemerkt vom Benutzer an vielen Stellen z.B. in Fahrzeugen oder in Robotern Aufgaben durchführen. Sie sind eher unter dem Begriff „Steuergerät“ geläufig. Sie führen Steuer- und Regelungsaufgaben durch, beispielsweise bei der Regelung von Motoren oder bei Fahrerassistenzsystemen. E-Mobilität ist für Geuß in diesem Zusammenhang ein wichtiges Thema. Dazu führt er ein typisches Beispiel aus seiner Tätigkeit als Softwareprojektleiter in der Automobilindustrie an: „In meiner Arbeit ging es um die Rekuperation, das ist die Energierückgewinnung beim Bremsen des Fahrzeugs. Das ist ein typisches eingebettetes System, denn der Fahrer tritt nur auf die Bremse und bekommt nicht mit, wodurch genau das Fahrzeug abgebremst wird. Das System versucht im Hintergrund möglichst viel von der Bremsenergie durch den Betrieb des Elektromotors als Generator zurückzugewinnen.“

Umwelt und Komfort im Blick

„Mein Ziel ist es, Mobilität sicherer und umweltfreundlicher gestalten, das möchte ich in meiner Forschung und Lehre auch umsetzen.“ Als Forschungsschwerpunkte nennt Geuß vorrangig die E-Mobilität, um Fahrzeuge effizienter und umweltfreundlicher zu machen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Fahrerassistenzsysteme, die das Fahren sicherer und komfortabler machen sollen, bis hin zum autonomen Fahren. Im Bereich der Robotik interessieren ihn Anwendungen in der Pflege und in der Industrie. Prof. Geuß freut sich darauf, diese Themen in Lehre und Forschung in Coburg zu kombinieren. Die Studierenden möchte er vor allem gut auf den Beruf vorbereiten: „In der Lehre ist es mir wichtig, dass die Studierenden die Methoden selbstständig anwenden können. Außerdem bekommen sie viele Beispiele aus der Praxis von mir.“ 
Bevor Matthias Geuß an die Hochschule Coburg kam, war er seit 2018 an der Hochschule in Hof als Professor tätig. „Da ging es um die Entwicklung von Steuerungen im Bereich der Industrie und Robotik. In Coburg ist dieser Bereich stärker auf die Automobiltechnik fokussiert.“ Dieser Bereich hat den 34-Jährigen immer interessiert. Er studierte Maschinenbau an der TU München, mit Schwerpunkt Fahrzeugtechnik und Regelungstechnik. Im Jahr 2015 hat er an der TU am Lehrstuhl für Regelungstechnik promoviert. Auslandserfahrung sammelte Geuß während seines Studiums ein Semester lang an der Universität Cambridge in England. Außerdem führte ihn seine Promotion zu einem Forschungsaufenthalt in die USA an das bekannte MIT (Massachusetts-Institut für Technologie). Einmal Professor zu werden, war eigentlich nie sein gesetztes Ziel, doch: „Die Arbeit mit Studierenden hat mir immer gefallen. Ich war schon ab dem dritten Semester Tutor und habe Studierende betreut.“ Dass er nun in Coburg an der Hochschule tätig ist, freut ihn auch aus privaten Gründen: „Ich komme aus der Gegend zwischen Coburg und Bamberg und genieße es, mit meiner Familie hier zu leben.“