Die Streitlustigen

Freitag. 15. August 2014 (Pressestelle)
Studierender setzt Gestik und Mimik beim Debattieren überzeugend ein
Beim Debattieren überzeugt man mit Redegewandtheit, Gestik und Mimik. Aber...
Zuhören als Grundlage für die Reaktion während des Debattierens
...wirklich gute Debattierer zeichnet vor allem aus, dass sie zuhören und auf ihr Gegenüber reagieren können.
Gründer des Debattierclubs Ali Iliköz
Ali Iliköz (2.v.l.) hat den Debattierclub in Coburg gegründet.

Zwischenrufe, Kritik und lauter Protest - im Debattierclub der Hochschule Coburg lernen Studierende, wie sie vor Publikum ihre Position vertreten. Das hilft später auch im Berufsleben.

Dass Debattieren Spaß machen kann, daran hat Fernanda Moreno erstmal nicht gedacht, als sie zum ersten Mal ein Treffen des Speakers Corner Club besucht. Seit zwei Jahren studiert die gebürtige Kolumbianerin Integrative Gesundheitsförderung in Coburg. Und weil Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, wollte sie üben, Argumente besser zu strukturieren. Komplexe Themen und viel Politik hat Fernanda erwartet. Und? „Es ist ganz anders als ich mir vorgestellt habe.“ Das Debattieren in der Gruppe ist ziemlich lustig, erzählt die Studentin. Ihr mache vor allem Spaß, sich in Positionen zu versetzen, die sie selbst nicht unbedingt vertritt und das Adrenalin zu spüren, wenn sie vor Publikum ihre Argumente vorträgt.

„Eine Debatte ist keine Diskussion. Wir wollen nicht zu einem gemeinsamen Urteil kommen, sondern es geht darum, einen Streit darzustellen. Was ist auf der einen Seite wichtig, die dafür spricht und was auf der anderen, die dagegen spricht“, erklärt Sarah T.P. Andiel. Gemeinsam mit Thore Wojke leitet die freiberufliche Trainerin für Reden, Benehmen und Entwickeln den Debattierclub der Hochschule Coburg. Gegründet wurde dieser vor vier Jahren von Ali Iliköz. Iliköz arbeitet damals bei der Brose Gruppe in Coburg und wollte Studierenden zeigen, wie sie ihre Ideen überzeugend darstellen können. „Das Debattieren ist eine super Übung. Auch später bei Vorstellungsgesprächen oder im Kontakt mit Geschäftspartnern braucht man diese Fähigkeiten“, sagt Iliköz.

Wann setze ich meine Mimik ein? Wie schaffe ich es mit meiner Stimme zu überzeugen? Wie muss die Rede aufgebaut sein, damit das Publikum leicht folgen kann? Aber das Wichtigste: Gut zuhören. Denn nur so, könne man sich mit der anderen Seite auseinandersetzen und darauf eingehen, was der Gegenüber sagt, erläutert Andiel. Zu einer Showdebatte im Juni hatten die Coburger bereits die besten studentischen Redner aus Deutschland eingeladen. Damals debattierten die Teilnehmer darüber, ob Franken seine Unabhängigkeit von Bayern erklären soll. Erst 15 Minuten vorher erfahren sie bei solchen Turnieren, ob sie dafür oder dagegen plädieren.

Vom 5. bis 7. September steht jetzt das nächste Turnier an: der erste Coburger Coaching Cup. Hier können bis zu zwölf Teams gegeneinander antreten. Nach drei Vorrunden, findet schließlich am Sonntag, 7. September das große Finale in der Aula der Hochschule statt.

Wenn das neue Semester am 1. Oktober startet, sucht der Debattierclub natürlich wieder neue Mitstreiter. Wer Lust hat mitzumachen, kann einfach zu den wöchentlichen Treffen am Mittwoch, von 19 bis 21 Uhr im Raum 10-020 vorbeischauen. Weitere Infos gibt es unter www.hs-coburg.de/scc oder auf Facebook: http://www.facebook.com/DebattierclubCoburg

Kontakt: Thore Wojke und Sarah Andiel
debattierclub.coburg(at)gmail.com