Ein Design-Weihnachtsbaum für London

Donnerstag. 28. November 2019 (Dr. Margareta Bögelein)
Copyright: Victoria and Albert Museum, London
Ein besonderer Baum für einen besonderen Ort. Copyright: Victoria and Albert Museum, London
Der Aufbau im V & M-Museum war Teamarbeit.
Der Aufbau im V & M-Museum war Teamarbeit.
Aufbau eines Design-Weihnachtsbaums.
In fünf Stunden war der Aufbau geschafft.

Alle Jahre wieder … ist das Londoner „Victoria and Albert Museum“ auf der Suche nach einem besonderen Design-Weihnachtsbaum für sein Eingangsfoyer. In diesem Jahr stammt er von der Coburger Designstudentin Anna Hünnerkopf.

Coburg ist mit den britischen Inseln in besonderer Weise verbunden. Denn 1840 heiratete die britische Königin Victoria den Coburger Prinzen Albert. Beide würden in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag feiern. Bereits 2016 schickte das Coburger Stadtmarketing einen echten Weihnachtsbaum nach Windsor Castle. Dadurch wurde das Victoria and Albert Museum, kurz V & A, auf Coburg aufmerksam. In der Vorweihnachtszeit wird sein Eingangsfoyer seit einigen Jahren mit einem eigens gestalteten Design-Weihnachtsbaum geschmückt. In diesem Jahr sollte der Baum aus Coburg kommen, so der Wunsch der Museumsleiterin Antonia Boström.

Ein besonderer Auftrag für die Studierenden

Michael Selzer vom Coburger Stadtmarketing stellte die Idee dem Coburger Designprofessor Prof. Peter Raab vor und der machte daraus für seine Studierenden im dritten Semester „Integriertes Produktdesign“ die Aufgabe: „Gestalten Sie einen Weihnachtsbaum, der den Betrachter zum Staunen und Träumen bringt.“ 31 Entwürfe und Modelle entstanden. Eine Jury wählte drei aus, die in die engere Wahl kamen. Die Entscheidung für den Siegerentwurf traf Antonia Boström, die Direktorin des V & A Museums. Die Wahl fiel auf den Entwurf „Freedom“ von Anna Hünnerkopf. 200 Papiertauben schweben an Stangen, die spitzkegelig wie bei einem Tannenbaum zusammenlaufen.

„Der Weihnachtsbaum von Anna Hünnerkopf fasziniert und er regt zum Nachdenken an,“ freut sich Professor Raab. Zwischen der Auswahl des Entwurfs und dem Bestaunen im V & A lag für die Coburger Designer viel Arbeit. „Wir haben zahlreiche Vorentwürfe gemacht, um ein optimales Ergebnis zu erzielen“, berichtet Professor Raab. Acht Studierende falteten die Papierkraniche, von denen jetzt 200 an dem Baum „hängen“. Der Coburger Innenarchitekt Fred Schäff, selbst ein Absolvent der Hochschule Coburg, sorgte dafür, dass die Vögel ihre Position an den Stangen halten. Carlos Prestien stellte die Halterungen in 3 D-Druck her. Auszubildende der Coburger Firma Kaeser Kompressoren befestigten die Halterungen. Fabian Angermüller und Christian Licht, Werkstattmeister an der Hochschule, wirkten bei dem Aufbau mit. Der Baum wurde zunächst probehalber am Campus Design aufgebaut. Danach kamen die Einzelteile nummeriert in Kisten und wurden nach London transportiert.

„Für den Aufbau im Museum standen uns in der Nacht die 14 Stunden Zeit zur Verfügung, in denen das Museum geschlossen ist,“ berichtet Professor Raab. „In der Rekordzeit von fünf Stunden hatten wir es geschafft. Das Projekt war von Anfang an eine tolle Zusammenarbeit mit einem super Team,“ ist Professor Raab begeistert. Und er fügt hinzu: „Jetzt sind wir wieder offen für neue Taten.“

Beteiligte in der Hochschule Coburg

Anne Hünnerkopf, Studentin Integriertes Produktdesign
Prof. Peter Raab, Fakultät Design
Fabian Angermüller und Christian Licht, Werkstattmeister am Campus Design
Michael Müller, Dozent
Die Papiervögel wurden gefaltet von Jule Amend, Pia Creutz, Jana Frey, Max Ulrich Gruber, Anna Jansen, Paul Kaiser und Anton Wieland.

Beteiligte außerhalb der Hochschule

Michael Selzer vom Stadtmarketing Coburg
Fred Schäff (Schäffsache Weidhausen)
Carlos Prestien (Cipres, Ahorn)
Rüdiger Hopf, Ausbildungsleiter Kaeser Kompressoren, mit seinen Auszubildenden