Ersatzkassen beteiligen sich an Präventionsprojekt der Hochschule

Dienstag. 31. März 2020 (Pressestelle)
Einrichtung in Kita
Kleinkinder brauchen in Kitas Möglichkeiten, um sich zu bewegen.

Kinder aus strukturschwachen Regionen und schwieriger sozialer Lage haben schlechtere Gesundheitschancen. Aus der Überzeugung heraus, dass jedoch jedes Kind seine gesundheitsbezogenen Fähigkeiten entwickeln kann, hat die Hochschule Coburg das Projekt „QueB 2 - Qualität entwickeln mit und durch Bewegung“ initiiert. Die Zielgruppe des Projekts sind Kinder in schwer erreichbaren Kindertagesstätten in den Landkreisen Kulmbach, Lichtenfels und Coburg mit einem besonderen Entwicklungsbedarf im Bereich Bewegung und Gesundheit.

„QueB“ ist ein Teilprojekt des Forschungsverbunds Capital4Health, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird und sich in zwei Förderphasen, „QueB 1“ (abgeschlossen) und „QueB 2“ (2018-2021), unterteilt. Gegenstand des Projektes „QueB 2“ ist die bewegungsförderliche Gestaltung von Kindertagesstätten durch einen umfassenden Organisationsentwicklungsprozess. Indem sowohl Kinder als auch das pädagogische Fachpersonal ihre Handlungsmöglichkeiten im Bereich Bewegung langfristig erweitern, soll die Bewegungs- und Gesundheitsqualität in den teilnehmenden Kindertagesstätten gesteigert werden. Mit dem Aufbau von regionalen Netzwerkstrukturen zwischen den pädagogischen Fachkräften der teilnehmenden Kitas und den Wissenschafts- und Praxispartnern wird das Projekt nachhaltig in den Landkreisen Kulmbach, Lichtenfels und Coburg etabliert und verbreitet.

Im Rahmen des vdek-Präventionskonzeptes „Gesunde Lebenswelten“ wurden zwei Fortbildungsmaßnahmen für das pädagogische Fachpersonal durch die Ersatzkassen in Bayern – Techniker Krankenkasse (TK), BARMER, DAK-Gesundheit, KKH – Kaufmännische Krankenkasse, hkk – Handelskrankenkasse und HEK – Hanseatische Krankenkasse – finanziert. Hauptanliegen der Fortbildungsmaßnahmen, die in das QueB-Gesamtkonzept eingebettet sind, war, Möglichkeiten zu identifizieren, den Kindern auch auf engem Raum intensive Bewegung zu ermöglichen und in diesem Zuge Kitas bei der Weiterentwicklung zu bewegungsfreundlichen Einrichtungen zu unterstützen. Ein weiterer Fokus lag auf den Handlungsspielräumen der pädagogischen Fachkräfte im Spannungsfeld von Aufsichtspflicht bzw. Sicherheitsbedenken und dem Ermöglichen von entwicklungsfördernden Bewegungssituationen.

Die Themen und Inhalte der Fortbildungsmaßnahme wurden dabei im Sinne eines partizipativen Prozesses zielgruppen- und bedarfsgerecht entwickelt. Im Ergebnis wurde das pädagogische Fachpersonal durch die Fortbildung darin befähigt, ihre eigene Rolle beim Realisieren von Bewegung im Kita-Alltag zu reflektieren, Bewegungsräume und Alltagsmaterialien zu nutzen und Bewegungsbedürfnisse der Kinder zu erkennen und aufzugreifen. Im Rahmen des Projektes haben von der Maßnahme insbesondere dezentrale Kindertagesstätten in strukturschwachen Sozialräumen profitiert, die im Bereich Bewegung einen besonders großen Entwicklungsbedarf haben.

„Die Ersatzkassen in Bayern wollen gemeinsam auch zukünftig Projekte zur Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte und sozial schwache Menschen in der Lebenswelt Kommune fördern. Damit leisten wir unseren Beitrag zum Aufbau der gesundheitsförderlichen Strukturen im Freistaat“, so Dr. Ralf Langejürgen, Leiter der vdek-Landesvertretung Bayern. „Für die Hochschule Coburg ist ein zentrales Ziel der Zusammenarbeit mit kommunalen Partnern der Transfer von Wissen in die Region. Wir wollen mit unserer angewandten Forschung unterstreichen, dass wir uns hier in Franken für die sozialen und gesundheitlichen Belange der Menschen vor Ort engagieren“, betont Prof. Dr. Holger Hassel, Leiter des Instituts für angewandte Gesundheitswissenschaften der Hochschule Coburg.