Experten für Totholz zu Gast an der Hochschule Coburg

Donnerstag. 29. November 2018 (Pressestelle)
Experten sitzen vor ihren PCs und tauschen sich aus.
Neben informativen Vorträgen über den aktuellen Stand der Forschung fand ein angeregter Austausch zwischen den Vertreter*innen der einzelnen Projekte statt.

Naturwissenschaftler verschiedener Interessengebiete trafen sich kürzlich an der Hochschule Coburg, um sich über ökologische Abbauprozesse von Totholz auszutauschen. Als Gastgeber fungierte Prof. Dr. Matthias Noll, unterstützt durch seine Mitarbeiter Sarah Muszynski und Florian Maurer. In Kooperation mit Dr. Nico Jehmlich vom Helmholtz Zentrums für Umweltforschung Leipzig leitet er das FunWood IV-Teilprojekt, das den mikrobiellen Totholzabbau erforscht.

Das Teilprojekt FunWood IV gehört zu dem Projekt BELongDead, das sich mit den ökologischen Abbauprozessen von Totholz befasst. Dieses wiederum gehört zu dem Schwerpunktprogramm „Biodiversitäts-Exploratorien“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (www.biodiversity-exploratories.de), dessen wissenschaftliche Koordination bei Prof. Dr. Wolfgang Weisser und Claudia Seilwinder von der TU München liegt. Ehrengast des Treffens war Prof. Dr. Schulze, emeritierte Institutsleiter des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena. Als weiterer Gast wurde Dr. Andrea Paul von der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung begrüßt.

Die Naturwissenschaftler befassen sich mit der Bedeutung von Totholz in Ökosystemprozessen. Dabei werden der Einfluss der Umgebung auf den Holzabbau sowie der Verlauf der Besiedlung mit abbauenden Mikro- und Makroorganismen erforscht. Das Teilprojekt WoodSoil, bestehend aus dem Forscherteam Prof. Dr. Werner Borken, Cynthia Minnich und PD Dr. Derek Persoh der Universität Bayreuth und der Universität Bochum, und beschäftigt sich mit dem Einfluss von Totholz auf die funktionelle Diversität und biogeochemischen Eigenschaften in unterliegenden Böden. Das Teilprojekt BLD-FFD-HZG II befasst sich mit der strukturellen und funktionellen Diversität von Pilzen und Bakterien in Totholz. Beteiligt sind unter anderem Dr. Harald Kellner und Sabrina Leonhardt von der TU Dresden – IHI Zittau, Dr. Claus Bässler und Aleksandar Zarkov des Nationalparks Bayrischer Wald Grafenau, sowie Dr. Julia Moll vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung Halle und Dr. Björn Hoppe vom Julius-Kühn-Institut Braunschweig.

Mit dem Thema Landnutzung, oberirdische Arthropoden-Diversität und durch Arthropoden beeinflusste Prozesse befasst sich das Projekt Arthropoden. Vertreter dieses Projekts war Dr. Sebastian Seibold von der TU München. Außerdem vertraten Dr. Martin Gossner und Felix Neff der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL Birmensdorf (Schweiz) das Teilprojekt FuncNet. Diese erforscht die Landnutzungseffekte auf funktionale Netzwerke und Konsequenzen für Ökosystemprozesse.

Das Treffen war von spannenden Vorträgen, angeregten Diskussionen und regem Austausch geprägt. Dies führte zu einigen vielversprechenden neuen Ideen und Forschungsansätzen, die die bisherigen Ergebnisse sinnvoll erweitern und in der nächsten Förderphase beantragt werden sollen. Für die Zukunft des BELongDead-Projekts sind außerdem weitere kooperative Projekte und gemeinsame Veröffentlichungen geplant.