Heimatgefühl für Demenzkranke

Dienstag. 25. Oktober 2016 (Mareike de Raaf)
Die Preisträgerinnen Magdalena Nemitz, Laura Schütze und Anna-Lena Müller bei der Vorstellung ihres Produkts mit dem Geschäftsführer der Firma Drapilux Dan Schmitz
Die überdachten Bänke in Hausform

Drei Studentinnen der Hochschule Coburg entwickelten eine Sitzgelegenheit, die den Bedürfnissen dementer Menschen gerecht wird. Dafür wurden sie mit dem 2. Platz des Drapilux Interior Textile Awards 2016 ausgezeichnet.

Die Innenarchitektur-Studentinnen Magdalena Nemitz, Laura Schütze und Anna-Lena Müller von der Hochschule Coburg entwarfen überdachte Bänke in Form eines Hauses. Heimatgefühl heißt das Konzept, das Demenzkranken den Alltag erleichtern will. Die Häuser vermitteln Sicherheit und Geborgenheit. In ihnen fühlt man sich aufgehoben und wie zu Hause. Die Sitzflächen und Wände der kleinen Häuser sind gepolstert und mit Stoff ausgekleidet. Griffe helfen beim Hinsetzen und Aufstehen. „Wir wollen den Demenzkranken ein Gefühl von Heimat wiedergeben“ sagt Magdalena Nemitz.
Die Jury lobte die behütende Funktion der Sitzgelegenheit, die dennoch praktisch ist und überall platziert werden kann. Die Studentinnen erhielten für das Konzept den mit 2000 € dotierten 2. Preis.
Die Preisverleihung fand da statt, wo die Produkte benötigt werden: In einem Seniorenheim des Deutschen Roten Kreuzes in Peine. Im „Haus am Stadtpark“ wohnen Demenzkranke mit gesunden Senioren in Wohngemeinschaften zusammen. Die Preisträger stellten ihnen ihre Prototypen vor.

Der Drapilux Interior Textile Award wird von der Firma Drapilux vergeben. Drapilux ist eine internationale Textilfirma. Eine Jury aus Firmenvertretern, Innenarchitekten und der Deutschen Alzheimer Gesellschaft wählt die besten Projekte aus. Studierende aus 16 Hochschulen haben sich beworben. Der erste Platz ging an die Kommilitonen von der Hochschule Mainz.