HighTech-Praktiker diskutieren mit Studierenden

Dienstag. 22. November 2022 (Pressestelle)
Studenten sitzen in einem Hörsaal. Vornen sprechen vier Männer.
Besuch in der praxisbegleitenden Lehrveranstaltung der Bachelorstudiengänge Informatik und Visual Computing.
Prof. Dr. Peter Johann Raab führte die Gäste durch das Labor für Mikrocomputertechnik. Fotos: Hochschule Coburg

Experten des Ingolstädter Joint-Ventures VAIVA berichteten in einer praxisbegleitenden Lehrveranstaltung der Bachelorstudiengänge Informatik und Visual Computing von ihrem Berufsalltag und der Verbindung zwischen Forschung und Praxis.

Um ein System, ein Produkt oder eine Software zu spezifizieren und zu verwalten, ist ein systematisches Vorgehen nötig, das Requirements Engineering und Management genannt wird. In der Industrie hat es bereits einen hohen Stellenwert – genau darüber sprach Philipp Feuerlein in der praxisbegleitenden Lehrveranstaltung der Bachelorstudiengänge Informatik und Visual Computing der Hochschule Coburg. Feuerlein ist Alumnus der Hochschule und als Funktions- und Systementwickler im Bereich ADAS & Safety Features bei VAIVA tätig. VAIVA wurde 2009 als Joint Venture in Ingolstadt gegründet und entwickelt Sicherheitstechnologien für das autonome Fahren. In der Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Florian Mittag vermittelte Feuerlein den Studierenden theoretische Grundlagen des Requirements Engineering und Managements und hob die Relevanz dieses Bereichs im Arbeitsalltag hervor.

Erst Theorie, dann Praxis

Über Embedded-Softwareentwicklung und das Berufsfeld des Softwareentwicklers sprach Victor Knyazev, Leiter Software Development Base/Rear bei VAIVA. Die typischen Aufgaben aller Phasen in der Embedded-Softwareentwicklung erläuterte er anhand des so genannten V-Modells. Dieses Modell eines Entwicklungsprozesses besteht aus zwei Armen. Einer beschreibt die klassischen Entwicklungsphasen eines Projekts, der andere die begleitenden Vorgehensweisen zur Qualitätssicherung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten die Theorie an diesem Nachmittag direkt um und formulierten selbst Requirements, die anschließend diskutiert wurden.

Dr. Mirko Nentwig, Leiter Virtuelle Entwicklung bei VAIVA, legte dar, wie mittels simulierter Testfahrten Funktionen wie beispielsweise Notbremsassistenten abgesichert werden – ohne auf der Straße fahren zu müssen. Dabei ging er auf die Fahrzeugmodelle und die verwendete Elektronik ein und erklärte den Aufbau von Testsystemen, also beispielsweise Model- und Hardware-in-the-Loop-Simulatoren.

Parallelen zwischen Forschung und Berufspraxis

Zum Abschluss führte Prof. Dr. Peter J. Raab, Professor für Embedded Systems, die Gäste durch das Labor für Mikrocomputertechnik. Hier zeigen sich Parallelen zwischen Forschung und Praxis. Genau wie im hochschuleigenen Labor werden auch bei VAIVA Automodelle genutzt, um in einem Fahrparcours die verschiedenen Sensoren zu testen.