Hochschule à la Carte

Dienstag. 26. November 2019 (Franziska Koch)
Stephanie Grimm
Stephanie Grimm unterstützt Studierende bei ihrer wissenschaftlichen Schreibarbeit.

Schreibberatung, interdisziplinäre Workshops und Konzepte sowie seit 2017 das Writing-Fellow-Programm – all das zählt zu den Aufgaben des Schreiblabors der Hochschule Coburg. 2012 im Rahmen des Coburger Wegs entwickelt und unterstützt von zahlreichen studentischen Hilfskräften sowie Peer-Tutor*innen, entstand im Laufe der Jahre eine wirklich fachintegrierte Schreiblehre, die immer wieder aufs Neue an die Studienbedingungen angepasst wird. Stephanie Grimm, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Schreiblabor, erzählt im Interview über neue Angebote für internationale Studierende und welche „Leckerbissen“ die Studierenden demnächst in der Bibliothek erwarten dürfen.

Von Beginn an bietet das Schreiblabor eine individuelle Schreibberatung an. Wie muss man sich den typischen Studierenden vorstellen, der zu Ihnen und Dr. Regina Graßmann in die Beratung kommt?

Es kommen wirklich ganz unterschiedliche Anfragen und Studierende zu uns. Das macht dieses Aufgabenfeld für uns auch so abwechslungsreich und interessant! Natürlich gibt es Bereiche, die immer wieder thematisiert werden, wie zum Beispiel die korrekte Zitation von Online-Quellen. Das Grundwissen dazu kann man in einem fachübergreifenden Workshop vermitteln, aber die konkrete Anwendung ergibt sich erst mit einer spezifischen Schreibarbeit. Für mich ist das Zusammenspiel wichtig: Durch die Teilnahme an einem Workshop können Studierende die Basics lernen, die Schreibberatung oder die interdisziplinären Konzepte ergänzen dann noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt oder auch bei konkreten Fragen.

Die Angebotspalette darüber hinaus ist riesig: von Basiskursen für wissenschaftliches Schreiben bis hin zu fachspezifischen Workshops. Und jetzt gibt es zusätzlich eine Schreibberatung auch in englischer Sprache?

Genau. Ich habe im Rahmen meines Studiums auch zahlreiche Arbeiten auf Englisch geschrieben und weiß deswegen, dass hier zum Teil andere Schwerpunkte gelegt werden. Das Angebot ist noch ganz neu und entstand aufgrund von Nachfragen von Studierenden, die unsere Workshops besucht haben: Gibt’s das denn nicht auch auf Englisch? Entweder muss eine Arbeit auf Englisch geschrieben werden oder es kommen internationale Studierende in die Schreibberatung. Dann ist es auch wichtig, dass im Gespräch von Deutsch auf Englisch geswitcht werden kann.

Seit dem Sommersemester 2017 setzt das Schreiblabor ein Peer-to-Peer-Programm der Goethe-Universität Frankfurt (Main) und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) um, das Studierenden beim wissenschaftlichen Schreiben Hilfestellung leistet. Wie akquirieren Sie die studentischen Peer-Tutor*innen?

Meist machen wir über den aktuellen Moodle-Kursraum darauf aufmerksam, dass wir Writing Fellows für das kommende Semester suchen. Es hat sich bewährt, mit Studierenden zu arbeiten, die das Writing-Fellow-Programm schon von der anderen Seite her kennen: Wer den Praxisbericht bereits geschrieben hat, kennt die Schreibaufgaben und weiß, worauf es ankommt. Natürlich werden die neuen Writing Fellows auch noch einmal in Bezug auf Feedback-Methoden geschult.

Am 28.11.2019 findet gemeinsam mit der Bibliothek ein Aktionstag unter dem Namen Hochschule à la carte statt. Was ist das Besondere an dieser Kooperation?

Lese- und Schreibhandlungen können kaum getrennt betrachtet werden, zumindest nicht in einem akademischen Kontext. In der Praxis bedeutet das, dass wir die Anfragen von Studierenden im Bedarfsfall an die richtige Anlaufstelle umleiten. Dazu müssen wir natürlich genau wissen, wo unsere jeweiligen Kompetenzen liegen. Beide Bereiche profitieren von der Kooperation, da wir so oft schneller zum Ziel kommen. Der Aktionstag ist in der Absicht entstanden, den Studierenden zu zeigen, dass es ein recht breites Angebot gibt und dass sie sich an diesem akademischen „Buffet“ bedienen können. An einem Tag können wir keine Hausarbeit retten, aber wir stehen das ganze Semester als Ansprechpartner*innen zur Verfügung.

Was dürfen die Teilnehmenden bei Hochschule à la carte erwarten?

Wir haben eine Art Menüplan zusammengestellt, an dem sich die Studierenden nach Lust und Laune bedienen können. Es wird Workshops rund um das wissenschaftliche Schreiben geben, aber auch kurze Vorträge zu unterschiedlichen Themen wie Zitation, Aufsatzbestellung etc. Nachmittags kann man unsere Coffee Lectures genießen und bei einer Tasse Kaffee kompakte Informationen bekommen. Auch individuelle Fragen werden beantwortet. Eine Sofa-Diskussion soll den Tag abrunden und das Gelernte auch einordnen: Was bringen mir wissenschaftliche Arbeitsmethoden eigentlich später im Berufsleben? Wir konnten hier interessante Gesprächspartner*innen gewinnen und sind gespannt auf unterschiedliche Perspektiven auf dieses Thema. Außerdem wollen wir natürlich auch ins Gespräch kommen: Welche Inhalte sind für die Studierenden noch interessant?

Sind denn schon weitere gemeinsame Aktionen mit der Bibliothek geplant?

Es ist uns wichtig, unser Angebot auf die Bedürfnisse der Studierenden auszurichten. Deswegen wird am 10. Dezember 2019 noch ein weiterer gemeinsamer Workshop von Bibliothek und Schreiblabor stattfinden: „Wissenschaftliche Arbeiten schreiben mit Word“. Damit haben wir offenbar einen Nerv getroffen, denn es sind schon alle Plätze belegt. Auf Nachfrage können wir natürlich noch weitere Termine anbieten. Und vielleicht entstehen durch den Aktionstag Hochschule à la Carte noch andere Ideen und wir können unser Menü noch erweitern.

Das Interview führte Franziska Koch.

 „Hochschule à la Carte“ findet am 28.11.2019 von 8:00-18:00 Uhr in der Bibliothek der Hochschule Coburg statt. Eine Voranmeldung ist nicht nötig, einfach vorbeikommen und das vielfältige Angebot am akademischen Buffet genießen. Hier geht es zum Programm.