Hochschullehre in der Post-Corona-Zeit

Dienstag. 06. Oktober 2020
Vorstellung der Studie "Hochschullehre in der Post-Corona-Zeit"
Wissenschaftsminister Bernd Sibler mit den Autorinnen und Autoren der Studie: Dr. Regina Schwab (Hochschule München), Dr. Thomas Bröker, Dr. Benjamin Zinger und Prof. Dr. Christina Zitzmann (alle TH Nürnberg) und Prof. Dr. Michael Lichtlein (HAW Coburg) sowie Prof. Dr. Klaus Kreulich (HAW München) (v. l. n. r.), Foto: StMWK

Wie lief die Online-Lehre im letzten Sommersemester und welche Schlussfolgerungen ziehen wir daraus für die Zeit nach Corona? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Studie „Hochschullehre in der Post-Corona-Zeit“. Die Vizepräsidentinnen und -präsidenten für Lehre der Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Technische Hochschulen stellten die Ergebnisse der Studie Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler in München vor.

Als Antwort auf den Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 haben die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften für ihre über 100.000 Studierenden im Verbund Hochschule Bayern e.V. ein alternatives Lehrangebot entwickelt und durchgeführt. Das zunächst unter hohem zeitlichen Druck als »provisorisch« implementierte Digitalangebot wurde im Laufe des Semesters zunehmend professionalisiert.

Empfehlungen für die Hochschullehre

Um die hybride Hochschullehre an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften zielgerichtet und auf fundierter, wissenschaftlicher Basis weiterentwickeln zu können, wurde von Prof. Dr. Michael Lichtlein die Studie „Hochschullehre in der Post-Corona-Zeit initiiert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschulen in München, Nürnberg und Coburg um Studienleiter Prof. Dr. Klaus Kreulich, Vizepräsident für Studium und Lehre an der Hochschule München, führten sie in Zusammenarbeit mit allen Vizepräsidentinnen und -präsidenten für Lehre“ durch. Zentrale Fragen waren, was man aus dem digitalen Semester gelernt habe, was man daraus für die Zukunft der Lehre an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften ableite und wie man den Digitalisierungsschub des Corona-Semesters nutzen könne. Herausgegeben wurde die Studie vom Forschungs- und Innovationslabor (FIDL).

Ergebnisse der Studie

Lehrende wie Studentinnen und Studenten schätzen die große örtliche und zeitliche Flexibilität der digitalen Lehre. Ebenso sehen beide Gruppen in der individuellen Anpassung des Lerntempos sowie im Einsatz verschiedener Medien für sich Vorteile. Größter Nachteil ist hingegen für Lehrende sowie Studentinnen und Studenten, dass der unmittelbare, direkte Austausch untereinander fehlt. Die Studie jedoch zeigt, dass die Motivation, digitale Lehre zu nutzen, bei der Mehrzahl der an der Studie beteiligten Lehrenden deutlich gestiegen ist. Auch vonseiten der Studentinnen und Studenten wurde eine Ergänzung der Präsenzlehre durch digitale Lehre mehrheitlich befürwortet.

Für Prof. Dr. Michael Lichtlein, Vizepräsident für Lehre der Hochschule Coburg, ist es daher erforderlich, dass sich die Hochschulen in Bayern noch stärker vernetzen und ihre technische und didaktische Expertise für digitale Lehre ausbauen. Dafür sollten Qualitätsstandards für digitale Lehre entwickelt und eingeführt werden. Und er betont: „Dafür brauchen wir auch die finanzielle Unterstützung des Freistaates Bayern.“

Weitere Informationen und Studienergebnisse finden Interessierte hier:
www.fidl.bayern/StudiePostCoronaGesamt (Gesamtstudie)
www.fidl.bayern/StudiePostCorona (Management Summary)