Internationale Konferenz zu Ethischem Investment

Mittwoch. 17. Januar 2018 (Dr. Margareta Bögelein)
Konferenzteilnehmer sitzen am runden Tisch im Konferenzraum
Bei der internationalen Konferenz herrschte eine intensive Arbeitsatmosphäre.
Gruppenbild Studierende und Referenten
Sowohl die Studierenden als auch die Referenten waren international.

Immer mehr Finanzanleger und Versicherungen achten bei ihrer Kapitalanlagestrategie auf ethische Aspekte. Im Rahmen einer internationalen Konferenz setzten sich Ende letzten Jahres Professorinnen und Studierende der Hochschule Coburg gemeinsam mit internationalen Gästen mit dem Thema "Ethisches Investment“ auseinander.

Je reifer eine Volkswirtschaft ist, umso mehr achten die Menschen bei ihrer Kapitalanalage darauf, ethisch fragwürdige Investments zu vermeiden. Dies stellt die Anbieter von Finanzprodukten vor die Aufgabe, bei ihrer Kapitalanlagestrategie ethische Aspekte zu berücksichtigen, also Umweltschutzaspekte sowie sozial und gesellschaftlich verantwortliches Handeln der Akteure mit zu berücksichtigen.

Doch: Woran lassen sich „ethische Kapitalanalgen“ erkennen? Wer entscheidet darüber, was „ethisch“ überhaupt bedeutet, und woran richten die Mitarbeiter im Unternehmen ihr ethisches Handeln aus?

Wie wichtig Diskussionen über diese Fragen bereits für Studierende sind, zeigte kürzlich eine internationale Konferenz zu diesem Thema an der Hochschule Coburg. Auf Initiative von Prof. Dr. Milena Valeva aus dem Masterstudiengang ZukunftsDesign und Hochschul-Vizepräsidentin Prof. Dr. Jutta Michel setzten sich knapp 40 Studierende der Bachelor- und Master-Studiengänge Versicherungswirtschaft, Betriebswirtschaft, Financial Management und Versicherungsmanagement gemeinsam mit internationalen Gästen mit dem Thema „Ethisches Investment“ auseinander. Mit dabei waren Dr. Souheil Thabti, Universität Osnabrück, Dr. Yotam Lurie, Ben-Gurion-Universität, Israel, Prof. Dr. Luc van Liedekerke, Universität Antwerpen, Prof. Dr. Albert Löhr, Technische Universität Dresden und Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit, Studiengang Internationale Soziale Arbeit der Hochschule Coburg.

In der Diskussion zeigte sich, dass es keine objektiven ethischen Werte geben kann. Ethische Werte resultieren in einer Gesellschaft, aber auch beim einzelnen Individuum aus historischen Entwicklungen, religiösen Einflüssen und persönlichen Erfahrungen. Das wurde insbesondere am Beispiel des sog. „Islamic Banking“ deutlich.

Gerade in ökonomischen Studiengängen gehört die Auseinandersetzung mit den ethischen Implikationen des Handelns auf den Lehrplan. Darüber waren sich die studentischen Konferenzteilnehmer am Ende einig. Besonders spannend wird es jedoch, wenn die ethischen Fragestellungen mit internationalen Experten aus unterschiedlichen Kulturräumen diskutiert werden können. Auch für 2018 ist wieder einen internationale Konferenz zu dem Thema an der Hochschule Coburg geplant.