MUT 2020: Mädchen zwischen Technik und Lebensplänen

Donnerstag. 12. November 2020 (Pressestelle)
Ein Knobel-Klassiker: Mit bestimmten Algorithmen lässt sich der Zauberwürfel leicht lösen.
Der Umgang mit der Videokonferenz-Plattform Zoom lief schon ziemlich routiniert.

In den Herbstferien fand die erste oberfrankenweite Online-Ferienaktion von „MUT – Mädchen und Technik“ statt.

In diesem Jahr ist vieles anders als gewohnt. Auch die Initiative „MUT - Mädchen und Technik“ geht neue Wege, um Mädchen und jungen Frauen Zukunftsperspektiven zu eröffnen und ihre Berufsorientierung zu begleiten. „Diese Themen werden ja nicht einfach unwichtig oder können beliebig auf später vertagt werden, weil viele Möglichkeiten gerade eingeschränkt sind“, sagt Ina Sinterhauf von der Hochschule Coburg. Sie hatte die Initiative zuerst in Coburg angestoßen, fand 2004 an den anderen oberfränkischen Hochschulstandorten Bamberg, Bayreuth und Hof aber schnell engagierte Mitstreiterinnen.

Zusammen wurden in 15 Jahren „MUT“ viele Innovationen entwickelt. Jetzt wurde in den bayerischen Herbstferien auch gemeinsam die erste Online-Ferienaktion umgesetzt. Unter dem Motto „Auf die Plätze – Technik – los!“ beschäftigten sich 66 Mädchen im Alter von zehn bis 16 Jahren in 13 Workshops mit der Welt der Technik und Informatik, aber auch mit Themen rund um Lebensplanung und weibliche Karrieren. Auch die HUK-Coburg beteiligte sich mit zwei Kursen, die von Auszubildenden gestaltet wurden.

Routine im Online-Unterricht

Margarete Blank-Bewersdorff von der Hochschule Hof war zunächst skeptisch, ob eine Online-Veranstaltung auf Nachfrage treffen würde. „Das Sommerhalbjahr war da nicht nur für die Lehrkräfte, sondern auch für die Schülerinnen und Schüler sehr anstrengend. Das schwingt immer mit.“ Doch in den Herbstferien wurden jetzt auch positive Erfahrungen mit Online-Unterricht gesammelt: Der Umgang mit der Videokonferenz-Plattform Zoom, das Teilen des eigenen Bildschirms und andere technische Dinge liefen schon ziemlich routiniert. „Anders als wir es oftmals aus der Schule hören, von Schülerinnen oder Eltern, ist es den Referentinnen und Referenten super gelungen, die Kurse interaktiv und lebendig zu gestalten“, stellt Ute Schmid, Koordinatorin von „MUT – Mädchen und Technik“ an der Universität Bamberg, fest. „Dann macht das Lernen auch online Spaß, und es motiviert.“

Stefanie Raab-Somabe ist zuständig für die MUT-Aktivitäten an der Universität Bayreuth. Sie ist begeistert davon, wie konzentriert und engagiert die Teilnehmerinnen gearbeitet haben. „Viele Inhalte waren schon anspruchsvoll – trotzdem haben die Mädchen die Anforderungen super gemeistert. Da können sich manche Erwachsene noch was abschauen“, sagt sie und lacht.

Astronautentrainerin Winterling als Überraschungsgast

In der Abschlussveranstaltung am Ende zweier erlebnisreicher Tage konnten sich auch die Eltern davon überzeugen. Die Teilnehmerinnen berichteten aus ihren Kursen und zeigten die entstandenen Ergebnisse. Ein Überraschungsgast schaute auch noch vorbei: Laura Winterling, Absolventin der Universität Bayreuth und langjährige Astronautentrainerin bei der Europäischen Raumfahrtagentur ESA berichtete davon, wie sie ihren Traum verwirklichen konnte – und machte den Teilnehmerinnen Mut, ihren eigenen Träumen zu vertrauen. Denn aus diesen entsteht oft eine Perspektive für die Zukunft.