Mehr Mittel für Frauenförderung in der Wissenschaft

Mittwoch. 16. Juli 2014 (Pressestelle)

In den letzten fünf Jahren stieg der Anteil der Professorinnen an der Hochschule Coburg von 9 Prozent auf 19 Prozent. Unterstützt wurde dieser Prozess von 2008 bis 2012 durch das Professorinnen-Programm I des Bundesbildungsministeriums, an dem die Hochschule Coburg erfolgreich teilgenommen hat. Jetzt bekommt sie als eine von drei bayerischen Hochschulen die Möglichkeit, durch das Professorinnen-Programm II in den nächsten fünf Jahren bis zu 300.000 Euro in die Frauenförderung zu investieren.

„Wir wollen die Mittel einsetzen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs an der Hochschule Coburg zu fördern“, erläutert Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit, die Frauenbeauftragte der Hochschule. Denn eine Karriere in der Wissenschaft und an einer Hochschule folgt eigenen Regeln. Hier spielt beispielsweise die internationale Vernetzung mit anderen Forscherinnen und Forschern eine wichtige Rolle. Angehende Wissenschaftlerinnen können nationale und internationale Konferenzen besuchen, um wahrgenommen zu werden. Es ist zudem wichtig zu wissen, wie Forschungsgelder und Stipendien akquiriert werden.

Die Hochschule Coburg wird daher in den nächsten Jahren den weiblichen Nachwuchs gezielt fördern. Die für den wissenschaftlichen Bereich zuständige Frauenbeauftragte Claudia Lohrenscheit will dabei schon bei den Bachelor- und Master-Studentinnen ansetzen. Sie sollen für eine wissenschaftliche Karriere begeistert werden und in Workshops das Rüstzeug bekommen, das dafür notwendig ist.

Für Monika Faaß, Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule für den nicht-wissenschaftlichen Bereich, ist es ein besonderes Anliegen, neuen Kolleginnen an der Hochschule mit einer besonderen Willkommenskultur zu begegnen. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, sich gut in der Hochschule zu vernetzen und die vielfältigen Angebote im Bereich der Frauen- und Familienförderung kennenzulernen.

In der ersten Phase des Professorinnen-Programms von 2008 bis 2012 wurden mehr als 270 Professuren von Frauen unterstützt und mit 150 Mio. Euro von Bund und Ländern gefördert. Auch für die zweite Runde des Programms stellen Bund und Länder insgesamt 150 Mio. Euro zur Verfügung. „Das Professorinnen-Programm wirkt. Es hilft, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Und es hat nachhaltigen Einfluss auf die Gleichstellungspolitik der Hochschulen. Nachwuchswissenschaftlerinnen brauchen Vorbilder und Perspektiven für ihre Karriere, sonst gehen sie den Hochschulen verloren“, sagt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka.