Mehr Zeit für Forschung

Donnerstag. 13. Mai 2021
Susanne Aileen Funke, Stefan Kalkhof, Karin Meißner, Christi-an Weindl, Christiane Fritze und Mirko Kraft von links
Vizepräsidentin für Forschung Susanne Aileen Funke, Stefan Kalkhof, Karin Meißner, Christi-an Weindl, Christiane Fritze und Mirko Kraft bei der Urkundenübergabe (v.li.)

Die Hochschule Coburg hat seit kurzem eine neue Forschungsprofessorin und drei neue Forschungsprofessoren. Prof. Dr. Christian Weindl, Prof. Dr. Stefan Kalkhof, Prof. Dr. Karin Meißner und Prof. Dr. Mirko Kraft haben sich in einem internen Verfahren um eine Forschungsprofessur beworben und sind ausgewählt worden.

Um die Forschung weiter zu fördern, können die bayerischen HAWs nicht nur den neu berufenen, sondern auch ihren bereits etablierten Professor*innen zusätzliche Zeitressourcen für Forschung schaffen. Erforderlich dafür ist, dass sich interessierte Hochschullehrer*innen in einem internen Berufungsverfahren um eine Forschungsprofessur bewerben.

Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Christiane Fritze betont: „Die Hochschule hat sich bewusst dafür entschieden, etablierten Professorinnen und Professoren die Möglichkeit zu geben, sich auf eine Forschungsprofessur zu bewerben. Damit wollen wir ein Signal setzen, dass uns die angewandte Forschung wichtig ist.“ Mit der Forschungsprofessur ist verbunden, dass sich das Lehrdeputat für die Dauer von fünf Jahren auf neun Semesterwochenstunden reduziert. Präsidentin Fritze wünschte der neuen Forschungsprofessorin und den neuen Forschungsprofessoren einen gelungenen Einstieg. Die Forschungsbereiche sind breit gefächert. Sie reichen von der Medizin über die Bioanalytik bis zur Elektrotechnik und der Versicherungswirtschaft und bieten spannende Ansätze für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Breites Forschungsspektrum

Prof. Dr. Christian Weindl forscht in seiner Funktion als Leiter des Instituts für Hochspannungstechnik, Energiesystem- und Anlagendiagnose im Zentrum für Mobilität und Energie am Campus Friedrich Streib. Sein Know-how und das seiner wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen werden benötigt, um die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien ressourcenschonend und sicher zu gestalten. Der Professor für Energietechnik und sein Team forschen in mehreren Forschungsschwerpunkten und gemeinsam mit regionalen und überregionalen Partnern unter anderem an  intelligenten Ladesystemen, den in Zukunft notwendigen Verfahren zur Flexibilisierung des Energieaustauschs und zustandsorientierten Methoden zur Optimierung der Lebensdauer von Anlagen und Netzen.

Wie interdisziplinär die Bioanalytik in ihren Anwendungsbereichen ist, zeigt das Forschungsspektrum von Prof. Dr. Stefan Kalkhof. Er ist in der Hochschule Coburg sowohl im Forschungsschwerpunkt „Gesundheit analysieren und fördern“, als auch im Schwerpunkt „Sensorik und Analytik“ aktiv. Seine Themen reichen von der Untersuchung wundheilungstimulierender Implantate bis zur Validierung von Therapien. Von 2021 bis 2024 leitet er außerdem ein großes Forschungsprojekt, bei dem es um die Frage geht, welche Risiken Biozide in Baumaterialien für unsere Böden haben. Er hat sich dazu mit Kollegen aus der Hochschule vernetzt, die nicht nur aus der Bioanalytik, sondern auch aus den Bereichen Bauen, Denkmalpflege, Informatik, Sensorik und Chemie kommen.

Prof. Dr. Karin Meißner aus der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit ist seit 2016 Professorin für Integrative Medizin in der Gesundheitsförderung. Bis 2020 leitete sie zudem die Arbeitsgruppe „Placebo Research“ am Institut für Medizinische Psychologie der Ludwig-Maximilian-Universität München. Als „Placebo-Expertin“ ist die Forscherin international vernetzt. In der Hochschule Coburg baut sie aktuell unter anderem die Zusammenarbeit mit Professor Drese vom Institut für Sensor- und Aktortechnik sowie ihrem Kollegen Professor Kalkhof auf, um gemeinsam Wege zu finden, wie man Frauen frühzeitig bei Menstruationsbeschwerden helfen kann.

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) werden auch die Versicherungswirtschaft in der Zukunft stark verändern. In diesem Bereich ist die Hochschule Coburg seit Jahrzehnten mit speziellen Bachelor- und Masterstudiengängen aktiv. Nun stärkt sie hier auch in der Forschung ihr Profil weiter. Prof. Dr. Mirko Kraft, seit 2012 als Spezialist für Versicherungsaufsicht, Controlling und Risikomanagement an der Hochschule, setzt sich künftig intensiver mit den Folgen der KI für die Versicherungskunden auseinander. Als Mitglied in der EIOPA-Expertengruppe „Digitale Ethik“ ist er dabei europaweit gut vernetzt.