Neubau am ehemaligen Schlachthof: KI-Forschung der Hochschule Coburg zieht im Sommer ein

Donnerstag. 11. April 2024 (Prof. Dr. Mirko Kraft)
Seit die ersten Module des Gebäudes im Dezember mit einem Kran auf das Betonfundament gebracht wurden, wird fleißig an der Fertigstellung des CRAI gearbeitet. Foto: Natalie Schalk / Hochschule Coburg

Auf dem ehemaligen Schlachthofgelände wird gebaut: Bald werden in das neue Gebäude etwa 25 Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche Mitarbeitende und Studierende einziehen, die zu Künstlicher Intelligenz (KI) forschen. Gegenüber der Alten Kühlhalle entsteht das Center for Responsible Artificial Intelligence (CRAI – deutsch: Zentrum für verantwortungsvolle künstliche Intelligenz), in dem KI-Aktivitäten an der Hochschule Coburg gebündelt werden. Damit soll verantwortungsvolle KI für die Menschen, für die Unternehmen und die Region vorangebracht werden.

Der Freistaat Bayern investiert über die HighTech Agenda Bayern in diesen sogenannten HTAplus Modulbau der Hochschule Coburg circa 4,1 Millionen Euro. Es wird ein nachhaltiges Gebäude. An der Fassade werden zum Beispiel Fotovoltaik-Anlagen angebracht. Mit dem Spatenstich im Juli 2023 ging es los und die Eröffnung ist schon für Juni 2024 geplant. Das CRAI ist kein öffentliches Gebäude, aber durch die Zusammenarbeit der Forschenden mit Wirtschaft und Gesellschaft in der Region auch für die Bürgerinnen und Bürger von großer Bedeutung.

An KI wird an der Hochschule Coburg schon lange geforscht. Im bereits laufenden Projekt Voll-KI wird untersucht, KI in der Lehre einzubinden und besser an die individuellen Bedarfe von Studierenden anzupassen. Mit Hilfe von KI werden in einem neuen Projekt Photovoltaik-Anlagen optimiert, indem deren Leistung verlässlicher prognostiziert und fehlerhafte Anlagenteile identifiziert werden. Zudem wird unter anderem im Projekt Shuttle Modell Region Oberfranken 2 erforscht, wie autonome Fahrzeuge auch unter schlechten Wetterverhältnissen sicher fahren können. Im Projekt GENESIS wird daran gearbeitet, KI-gestützt die Erkennung von Einbrüchen in Unternehmensnetze besser zu erkennen und geeignet zu reagieren. Und jüngst ist auch ein Projekt zur Stressbewältigung durch KI gestartet (AI4Coping).

Einziehen wird in das neue Gebäude auch einiges an Technik. Mehrere Labore sind geplant, unter anderem: ein Labor für Natural Language Processing, ein Labor für Data Stream Mining, ein Labor für KI-gestützte Qualitätssicherung, ein Labor für KI-gestützte multimodale Mensch-Maschine-Interaktion und, ein Labor für erklärbare und verantwortungsvolle KI im Versicherungsbereich.

Schon in den vergangenen Jahren – auch vor ChatGPT – ist auch die technische IT-Infrastruktur massiv ausgebaut worden, zum Teil im Rechenzentrum Erlangen. Zum Austausch untereinander ist zudem beispielsweise auch ein Co-Working-Space vorgesehen.