Oberfränkischer Handwerkspräsident zu Besuch

Dienstag. 27. Juli 2021
Matthias Graßmann, Andreas Kätzel, Jens Beland, Reinhard Bauer, Matthias Kaiser, Aileen Funke und Christiane Fritze (v.li.)
Handwerk und Hochschule im Gespräch: Matthias Graßmann, Andreas Kätzel, Jens Beland, Reinhard Bauer, Matthias Kaiser, Aileen Funke und Christiane Fritze (v.li.)

Wie können Hochschule und Handwerk noch stärker zusammenarbeiten? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Besuchs von Matthias Graßmann, der vor kurzem zum neuen Präsidenten der Handwerkskammer Oberfranken gewählt wurde. Begleitet wurde er von HWK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer, dem Coburger Kreishandwerksmeister Jens Beland und Andreas Kätzel, HWK-Beauftragter für Innovation und Technologie.

Die duale Ausbildung junger Menschen hat im Handwerk eine Jahrhunderte lange Tradition. Dennoch fehlt es an Nachwuchs. Und alleine in Oberfranken sucht jeder dritte Handwerksbetrieb in den nächsten Jahren einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin. „Um die Zukunft unserer Gewerke und das handwerkliche Können und Wissen zu sichern, müssen Handwerk und Hochschule zusammenarbeiten“, davon ist Matthias Graßmann überzeugt. Er hat selbst an der Hochschule Coburg Architektur studiert und leitet in dritter Generation den elterlichen Handwerksbetrieb.

Wissen und Können für die Zukunft sichern

Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Christiane Fritze, Vizepräsidentin Prof. Dr. Aileen Funke und Kanzler Dr. Matthias Kaiser begrüßten die Gäste. Gemeinsam loteten sie aus, wo in Zukunft Kooperationsmöglichkeiten bestehen. Seit einiger Zeit gibt es von beiden Seiten den Wunsch, gemeinsam mit der Universität Bamberg und der HWK Oberfranken einen dualen Bachelorstudiengang „Bauerhalt und historische Werktechniken“ auf den Weg zu bringen. Die Umsetzung scheiterte bisher an fehlenden finanziellen Mitteln. Da das Handwerk im Bereich der Gebäudesanierung und der Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle spiele, möchte man jetzt einen neuen Vorstoß unternehmen, um das Thema erneut auf die politische Ebene zu heben. Ein weiteres Anliegen der HWK ist es, die Gleichstellung der akademischen und der handwerklichen Ausbildung zu erreichen, um den Handwerkern so die Türen zur akademischen Weiterbildung zu öffnen.

Jens Beland regte zudem an, das Handwerk stärker mit CREAPOLIS, der Innovationsplattform der Hochschule Coburg, und ihrem Makerspace zu vernetzen. Davon könnten sowohl die Hochschule als auch die regionalen Handwerksbetriebe und ihre Mitarbeitenden profitieren.