Prof. Lindner erfährt Ehrung der Stadt Coburg

Montag. 03. April 2017 (Dr. Margareta Bögelein)
Lindner und Tessmer während der Ehrung
Prof. Dr. Gerhard Lindner (li.) wird von Oberbürgermeister Norbert Tessmer geehrt.
Freuen sich über die Ehrung: Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Christiane Fritze, Gabriele und Gerhard Lindner, Oberbürgermeister Norbert Tessmer und Rolf Krebs von der Wifög Coburg.

Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer hat Prof. Dr. Gerhard Lindner die Medaille „Coburg dankt“ in Silber überreicht. Die Stadt ehrt damit die Verdienste des kürzlich ausgeschiedenen Professors, Leiters des Instituts für Sensor und Aktortechnik und früheren Hochschulpräsidenten.

Zum 15. März diesen Jahres ging Prof. Dr. Gerhard Lindner in den Ruhestand. Die Stadt Coburg würdigte sein Engagement mit der Medaille „Coburg dankt“. „Sie haben in Coburg nachhaltig gewirkt und hier viel bewegt“, lobt Norbert Tessmer den umtriebigen Hochschullehrer und Forscher. 1994 kam er als Präsident an die damalige FH Coburg. Dieses Amt hatte er bis 2003 inne. Danach lehrte er in der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften. Auf seine Initiative hin entstand 2001 die studentische Projektgruppe „Sensor Application Team“, aus dem das heutige Institut für Sensor- und Aktortechnik ISAT hervorging. Mitarbeiter des Instituts gründeten eigene Unternehmen; so entstand 2008 die SensAction AG und 2011 die BestSens AG. Außerdem initiierte Professor Lindner 2008 den internationalen Master-Studiengang „Analytical Instruments, Measurement and Sensor Technology“, den er zehn Jahre lang leitete. Diese internationale Vernetzung machte Coburg als Wissenschaftsstandort bekannt und bei den Partnern beliebt, hob Oberbürgermeister Tessmer hervor. So fühlen sich beispielsweise die Gäste und Studierenden der Partnerhochschule University of Shanghai for Science and Technology (USST) in Coburg wohl und kommen gerne wieder.

Professor Lindner wurde 1951 in Coburg geboren, ging hier in die damalige Oberrealschule Ernestiunum und leistete beim Verein „Hilfe für das behinderte Kind“ seinen zivilen Ersatzdienst. „Ein Freifahrtschein meines Vaters, der Eisenbahner war, gab mir damals die Möglichkeit, Europa zu bereisen und kennenzulernen“, erzählt er. Und ein Stipendium der Bayerischen Begabtenförderung machte es möglich, dass er sich ganz auf sein Studium konzentrieren konnte. „Bereits in meiner Jugend habe ich erlebt, dass man etwas bewegen kann“, verrät Professor Lindner.

Nach dem Studium der Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Konstanz sowie Tätigkeiten am Kernforschungszentrum CERN in Genf war er von 1989 bis 1993 Professor an der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten im Fachbereich Physikalische Technik.

„Nach 22 Jahren im Exil kam ich 1994 nach Coburg zurück. Der Tipp dafür kam von meiner Frau“, gibt er freimütig zu und betont: „In meiner Zeit an der Hochschule Coburg wurde ich vielfältig unterstützt.“ Sein Dank gilt beispielsweise Michael Stoschek, dem Gesellschafter von Brose Fahrzeugteile, der ihn mit technischen Fragestellungen zur angewandten Sensor- und Aktortechnik brachte, aber auch dem Coburger Unternehmer Bernhard Kapp und Prof. Dr. Wolfgang Weiler, Vorstandssprecher der HUK-COBURG Versicherungsgruppe. „Die Stadt Coburg, ihre Wirtschaftsförderung und die Stadtwerke haben mich und die Hochschule vielfältig unterstützt“, blickt Professor Lindner dankbar zurück.

Sein Blick zurück und seinen Dank richtet er auch an die Hochschule: „Meine Kollegen Prof. Dr. Klaus Ruthenberg und Prof. Dr. Martin Springer unterstützten mich ebenso wie unsere Kanzlerin Maria Knott-Lutze und unser viel zu früh verstorbener Präsident Prof. Dr. Michael Pötzl.“ Der Hochschullehrer und Forscher aus Leidenschaft bedankt sich aber auch bei seinen Studierenden und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Institut für Sensor- und Aktortechnik, die ihn durch sein reiches Berufsleben begleitet haben.