Projekt & Praxis: Die Gesellschaft im Blick

Montag. 26. Januar 2015 (Pressestelle)
Die Besucher konnten sich an Infoständen über die verschiedenen Projekte informieren.
Viele Projektegruppen hatten eigens Plakate für die Veranstaltung entworfen.
Auch Modellbauten, wie hier aus dem Projekt „Schule: vom Lernort zum Lebensraum“ waren zu sehen.
Der Erlös des Kuchenverkaufs geht an die bosnischen Partner des Projekts „Stärken stärken“.
Die Broschüre „Interdisziplinär studieren – Lösungsansätze für die Praxis“ stellt alle 33 Projekte auch schriftlich vor.

Einen Nachmittag lang präsentierten Studierende auf einer öffentlichen Messe die Ergebnisse aus zwei Semestern fachübergreifender Projektarbeit. Es lockten jede Menge Infostände, Filmvorführungen, Ausstellungen und sogar ein internationales Kochbuch.

Wie können Thermalbäder für die jüngere Generation attraktiver gestaltet werden? Was versteht man unter einem „Snoezelenraum“? Und wie lässt sich in Betrieben die Arbeitsleistung steigern?
Antworten auf diese und weitere Fragen lieferten Studierende der Hochschule Coburg während der Veranstaltung „Projekt & Praxis“. An Infoständen, über Posterpräsentationen und Theatereinlagen konnte der interessierte Besucher vielfältige Projektideen bestaunen. Dafür hatten rund 560 Studierende aus sieben Studiengängen fachübergreifend an unterschiedlichen Themenstellungen gearbeitet. Herausgekommen sind 33 Projekte, von denen die Mehrzahl mit externen Partnern aus Wirtschaft, sozialen Einrichtungen, Vereinen oder Schulen kooperierte. Die Projekte im Rahmen des „Coburger Wegs“ beschränkten sich dabei nicht nur auf Coburg und die Region, sondern wirkten auch international, in einem Fall sogar bis nach Bosnien-Herzegowina. Die verantwortliche wissenschaftliche Koordinatorin und Projektleiterin des „Coburger Wegs“, Dr. Claudia Schlager, freute sich besonders über den hohen Anteil von Service Learning in der Projektarbeit: „80 Prozent der hier vorgestellten Projekte sind mit gesellschaftlichem Engagement verbunden. Das ist sogar noch eine Steigerung im Vergleich zum letzten Jahrgang.“

Ein Beispiel hierfür ist das „Kochbuch für Weltbürger“, das Jana Denner und Jonas Müller im Rahmen des Projekts „Alle gleich – alle anders?“ erstellt haben. Inspiriert von der in Coburg regelmäßig stattfindenden Veranstaltung „Kochen für Weltbürger“, bei der gemeinsam mit Flüchtlingen Gerichte aus ihren Heimländern gekocht werden, entwickelten die beiden Studierenden die Idee für ein Kochbuch. Dafür besuchten sie Flüchtlinge in Coburg und trugen neben den Rezepten aus Afghanistan, Armenien, Äthiopien, Bhutan, Irak, Tunesien und Syrien auch Wissenswertes zu den jeweiligen Ländern und zum Thema Flucht zusammen. Wochenlang kochten die beiden die Rezepte nach, fotografierten die Ergebnisse, schrieben Texte und setzten alles grafisch um. Für Jana Denner war die Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen eine völlig neue Erfahrung: „Der Kontakt mit ihnen hat mir eine neue Welt eröffnet und mich wachgerüttelt für ihre Situation.“ Das Kochbuch für Weltbürger erscheint demnächst in gedruckter Form und kann auch auf der eigens eingerichteten Website http://www.kochbuch-fuer-weltbuerger.jimdo.com/ heruntergeladen werden. Auch die Nachhaltigkeit des Projekts ist gesichert: Der Kooperationspartner Schmetterlingseffekt e.V. war von der Arbeit der Studierenden so begeistert, dass er ihre Arbeit fortführen und das Kochbuch um neue Rezepte erweitern will.

Alle 33 Projekte sind in der Broschüre „Interdisziplinär studieren – Lösungsansätze für die Praxis 2014/15“ zusammengefasst. Diese kann bei Franziska Pfefferkorn angefragt werden und steht in Kürze auch unter www.studieren-in-coburg.de zum Download bereit.