Promotion ohne Hürden

Dienstag. 20. Oktober 2015 (Pressestelle)
BayWISS ermöglicht die Promtion an bayerischen Hochschulen.
Alle Universitäts- und Hochschulpräsidenten haben die Vereinbarung im Beisein von Minister Dr. Ludwig Spaenle unterschrieben.

Wer an der Hochschule Coburg promovieren will, hat es in Zukunft deutlich leichter. Bayerns Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HaWs) haben das Bayerische Wissenschaftsforum (BayWISS) eingerichtet. Es ebnet auch den Weg für sogenannte Verbundpromotionen.

Bei der Verbundpromotion fungieren die Professoren der Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften als gleichberechtigte Betreuer. Das Promotionsrecht liegt zwar weiterhin bei den Universitäten, allerdings ist der Weg einheitlich geregelt und für Absolventen der HaWs der Zugang deutlich erleichtert. Zudem wird die Hochschule explizit auf der Promotionsurkunde aufgeführt.

„Betrachtet man die rasante Entwicklung der HaWs, ist das ein längst überfälliger Schritt in Richtung gleicher Augenhöhe mit den Universitäten“, verdeutlicht Hochschulpräsident Prof. Dr. Michael Pötzl. Er hat gemeinsam mit den Präsidenten der bayerischen Hochschulen und Universitäten die neue Vereinbarung unterschrieben und somit das Wissenschaftsforums (BayWISS) mit auf den Weg gebracht.

Zentrales Gremium des Wissenschaftsforums ist der paritätisch besetzte Lenkungsrat, der sich aus jeweils drei Präsidenten von Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften zusammensetzt. Darin ist mit Michael Pötzl auch die Hochschule Coburg vertreten. Der Lenkungsrat koordiniert die künftigen Fachforen und schafft Strukturen für einen Austausch über alle hochschulübergreifenden Themen.

„Ziel ist die Errichtung eines funktionsfähigen, hochschulartenübergreifenden thematischen Netzwerks. Dabei könnten nach und nach die wissenschaftlich und gesellschaftlich wichtigen Bereiche Mobilität, Energie, Ressourceneffizienz und Materialwissenschaften, Digitale Produktion oder auch Soziale Arbeit und Gesundheit zum Tragen kommen“, erklärte Prof. Dr. Michael Braun, Vorsitzender von Hochschule Bayern e.V.. „Wir dürfen es nicht bei feierlichen Erklärungen belassen. BayWISS muss nun möglichst rasch seine tatsächliche Arbeit aufnehmen und sich zu einem Instrument der gemeinsamen gesellschaftlichen Verantwortung der Hochschulen und Universitäten in Bayern entwickeln.“

Für Hochschulpräsident Michael Pötzl bietet BayWISS die große Chance, strategische Fragen zur Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandorts Bayern gemeinsam zu verfolgen. Hinsichtlich der Promotion ist jetzt die schnelle Umsetzung abzuwarten. „Wenn die hohen Erwartungen an BayWISS nicht erfüllt werden, ist das Promotionsrecht für forschungsstarke HAWs nur noch eine Frage der Zeit. So wie ab 2016 in Hessen."

An der Hochschule Coburg laufen derzeit 44 Promotionsverfahren in Kooperation mit Universitäten.