Rückhalt für Forschung und Lehre

Mittwoch. 08. Juni 2016 (Pressestelle)
Von links: Dr. Christoph Rabenstein, Klaus Adelt, Susann Biedefeld und Inge Aures.
Von links: Die SPD-Abgeordneten Dr. Christoph Rabenstein, Klaus Adelt, Susann Biedefeld und Inge Aures.

Die vier oberfränkischen SPD-Landtagsabgeordneten Inge Aures, Klaus Adelt, Susann Biedefeld und Dr. Christoph Rabenstein sagen Unterstützung bei der Förderung der Hochschule Coburg zu.

Bei einem Besuch an der Hochschule kündigten die vier Abgeordneten ihr Engagement für die Projekte „Der Coburger Weg“ und „EVELIN“ an – und zwar über die Projektlaufzeit 2021 hinaus. Zurzeit sind über 40 Mitarbeiter in diesen beiden Projekten tätig. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Coburger Weg und EVELIN aktuell mit 7,3 Millionen Euro (2011-2016) und 6,42 Millionen Euro (2012-2016). Beide Projekte werden bis 2021 weiterfinanziert.

Mehr Budget für die Forschung

In Bayern sind rund ein Drittel der Studierenden an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HaW) zu verzeichnen. Die Forschungsmittel des Landes liegen aber bei unter drei Prozent. Susann Biedefeld will sich im Haushaltsausschuss deshalb künftig für eine Verbesserung einsetzen. Ihr überreichte Hochschulpräsident Michael Pötzl für den Doppelaushalt 2017/2018 das Positionspapier von Hochschule Bayern e.V.. Darin setzen sich die Mitgliedshochschulen für eine Stärkung der angewandten Forschung und Entwicklung ein. „Um ihrem politischen Auftrag gerecht werden zu können, benötigen die HaWs eine angemessene Ausfinanzierung“, erklärte Pötzl. Nur so könne es gelingen, Lehre auf hohem Niveau anzubieten und gleichzeitig - dank Forschungsfreiräumen - als Innovationstreiber die Gesellschaft zu fördern.

Im Rahmen der Ausbauplanung hätten die Hochschulen seit 2008 ihre Ziele mit 130 Prozent deutlich übererfüllt. Dadurch hätten sie kaum freie Ressourcen für Forschungstätigkeiten. Ein kompensationsfreies, global einsetzbares Innovationsbudget für angewandte Forschung und Entwicklung soll deshalb zur freien Verfügung der Hochschulen eingeführt werden. „Die Forschung an den HaWs ist derzeit nur unzureichend über die staatliche Grundfinanzierung hinterlegt“, mahnte Michael Pötzl. Eine Aufstockung der Mittel bringe nach seiner Meinung nur Vorteile: „Jeder vom Staat investierte Euro wird bei uns verzehnfacht.“

Modifiziertes Fraunhofer-Modell

Wie wichtig die Grundfinanzierung ist, zeigte Kanzlerin Maria Knott-Lutze am Beispiel des Instituts für Sensor und Aktortechnik (ISAT). Das Institut ist kompetenter Partner und Impulsgeber für Forschungs- und Entwicklungsprojekte und wurde mit Mitteln des ehemaligen Programms „Aufbruch Bayern“ von der Bayerischen Staatsregierung besonders gefördert.

Das ISAT hat mittlerweile knapp 30 Wissenschaftler. Zur Anmietung des Gebäudes und für die Ausstattung mit Laborinfrastruktur müssen aber selbst eingeworbene Drittmittel eingesetzt werden. „Dies schafft kein Forschungsinstitut auf Dauer. Wir brauchen deshalb ein modifiziertes Fraunhofer-Modell mit einem staatlichen Anteil von 25 Prozent. Das wären für das ISAT pro Jahr etwa 500.000 EUR“, betonte Pötzl.

Kräfte bündeln in Oberfranken

Die Vertreter der Hochschule sind sich mit den vier SPD-Landtagsabgeordneten einig, dass für ein starkes Oberfranken Projekte gemeinsam auf den Weg gebracht werden müssten. Alleingänge wie beim Digitalen Gründerzentrum mit fünf oberfränkischen Anträgen seien nicht zielführend. Da beispielsweise Design ein wichtiges Thema für Industrie und Handwerk ist, will die Hochschule Coburg den Designstandort Oberfranken insgesamt stärken. „Wir bieten Unterstützung für Kooperationen an, so wie sie im Rahmen der TechnologieAllianzOberfranken (TAO) bereits beispielhaft praktiziert werden“, sagte Präsident Pötzl.