Stipendiatinnen aus Coburg forschen in Georgetown

Dienstag. 08. Oktober 2019 (Corinna Tübel)
Stipendiatinnen präsentieren ihre Forschungsergebnisse
Bei einem abteilungsübergreifendem Seminar an der GUMC präsentierten die beiden Stipendiatinnen Marina Gaida und Jana Huber ihre Forschungsergebnisse zu modernen Neurotechnologien.
Stipendiatinnen mit Prof. Giordano
Stipendiatinnen mit Prof. Giordano

Einen Monat lang durften zwei Studierende der Hochschule Coburg am Medical Center der Georgetown University forschen. Sie beschäftigten sich mit der Wirkung moderner Neurotechnologien, wie Brain-Computer-Interface, auf die kognitive Leistung des Menschen. Das gemeinsame Forschungs- und Austauschprogramm der beiden Hochschulen existiert seit 2016 und wird intensiv gepflegt.

Wissenschaft in den Semesterferien: Die Coburger Studierenden Jana Huber im Masterstudiengang Gesundheitsförderung und Marina Gaida im Bachelorstudiengang Integrative Gesundheitsförderung der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit haben ein einmonatiges Stipendium als Gastwissenschaftler des Studiengangs Neuroethik des Pellegrino Center for Clinical Bioethics abgeschlossen. Dieses befindet sich am Georgetown University Medical Center, GUMC, in Washington und gilt in dem Bereich der Neuroethik als eine der führenden Institutionen weltweit. Die Stipendien der beiden Studierenden wurden vom International Office sowie der Abteilung Integrative Gesundheitsförderung der Hochschule Coburg unterstützt.

"Wir haben an dem Forschungsprogramm teilgenommen, weil es eine einmalige Möglichkeit ist, in einem fremden Land zu leben, über ein sehr interessantes, selbstgewähltes Thema zu forschen und dabei unser Englisch zu verbessern. Diese Erwartungen wurden bei weitem übertroffen und wir konnten sehr wertvolle Erfahrungen sammeln, die wir nicht mehr missen möchten“, so die beiden Studentinnen.

Wie kann man die kognitive Leistung des Menschen optimierren?

In Zusammenarbeit mit Professor Dr. Niko Kohls von der Hochschule Coburg und Professor Dr. James Giordano aus Washington untersuchten Huber und Gaida den Einsatz pharmakologischer Wirkstoffe und neuer Technologien, um neurologische Systeme zur Optimierung der kognitiven Leistung des Menschen gezielt einzusetzen. Ihre Arbeit befasste sich mit kritischen Fragen der Definition von Behandlung, Prävention und Verbesserung im Hinblick auf ethische, rechtliche und soziale Erwägungen, die für die internationale Praxis der Gesundheitsförderung relevant sind. Frau Huber und Frau Gaida präsentierten ihre Arbeit am 28. August 2019 auf einem abteilungsübergreifenden Seminar im GUMC. Sie werden weiterhin mit Profs Kohls und Giordano zusammenarbeiten, um ein Manuskript für die Einreichung bei einer internationalen, von Fachleuten geprüften biomedizinischen Fachzeitschrift zu entwickeln.

Prof. Giordano als „Stützpfeiler internationaler Zusammenarbeit“

Dass Coburger Studierenden des Fachbereichs Gesundheitsförderung diese bemerkenswerte Forschungsmöglichkeit an einer der weltweit führenden Einrichtungen für Neuroethik angeboten werden kann, ist vor allem dem bemerkenswerten Engagement von Prof. Giordano zu verdanken. Giordano, der fließend Englisch und Deutsch spricht, hat in den letzten fünf Jahren regelmäßig als Gastprofessor in Coburg gelehrt. Auf Basis dieses Lehrauftrags haben die beiden Hochschulen im Jahr 2016 ein gemeinsames Forschungs- und Austauschprogramm entwickelt, das seitdem erfolgreich gepflegt und weiterentwickelt wird. So haben bislang mehr als ein Dutzend Coburger Studierende das Pellegrino Center besucht und waren während der Semesterferien als Nachwuchsforscherinnen und -forscher unter der Leitung von Prof. Giordano in Washington für dessen Forschungsgruppe tätig. Darüber hinaus wurden zwei internationale Symposien organisiert und mehrere peer-reviewte Artikel veröffentlicht, die sich mit den ethischen Aspekten und Problemen der Gesundheitsförderung befassen. Coburger Studenten berichten, sowohl von den Vorträgen von Prof. Giordano in Coburg als auch vom Austauschprogramm enorm profitiert zu haben: „Alle Mitarbeitende der Georgetown University haben uns immer sehr zuvorkommend, offen und unterstützend zur Seite gestanden. Auch die Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Dr. Giordano war sehr angenehm und wertschätzend. Wir hatten dadurch und durch unsere Freizeitaktivitäten eine sehr aufregende, lehrreiche und erlebnisreiche Zeit und können den Sommeraustausch für andere Studierende nur weiterempfehlen“, berichteten kürzlich Jana Huber und Marina Gaida. Um seine herausragenden akademischen Leistungen für die Georgetown University Medical Center zu würdigen, wurde Prof. Giordano im Dezember letzten Jahres von der Präsidentin Prof. Dr. Christiane Fritze mit der Verdienstmedaille in Gold der Hochschule Coburg ausgezeichnet. Prof. Kohls und seine Kollegen sind sehr dankbar für das langjährige und bemerkenswerte akademische Engagement, das Prof. Giordano bei der Betreuung der Coburger Studierenden gezeigt hat. "Ich denke, dass die Bemühungen von Prof. Giordano für unsere Institution von unschätzbarem Wert sind, da er nicht nur unseren Studenten ein sehr wichtiges Thema in der Gesundheitsförderung vermittelt, sondern auch als professionelles und persönliches Vorbild für akademische Integrität, Mentoring und als Stützpfeiler internationaler Zusammenarbeit und Nachwuchsförderung fungiert."