Studie zeigt: „Coburger Weg“ fördert studentische Kompetenzen

Dienstag. 22. November 2016 (Franziska Koch)

Wie kann fächerübergreifende Lehre gelingen oder verbessert werden? Das beantwortet eine Begleitstudie der Universität Bamberg. Sie untersucht die vier interdisziplinären Module, die in der ersten Förderphase des BMBF-Projekts „Der Coburger Weg“ in neun Studiengänge der Hochschule Coburg eingeführt wurden. Die Ergebnisse sind im zehnten Band der Forschungsreihe „Zwischen den Welten“ veröffentlicht.

Interdisziplinäre Perspektiven, Projekte und Profile – die Module des Coburger Wegs haben hohe didaktische Anforderungen an die Lehrenden und klare Lernziele für die Studierenden. An diesen Lernzielen setzt die externe Evaluation von Prof. Dr. Walter Bender, Professor für Fort- und Weiterbildung der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern Markus Scheffel und Lisa Breitschwerdt an: Von 2011 bis 2016 analysierten sie den Kompetenzzuwachs der Coburger Studierenden.
Für ihre Forschung wählten die drei Wissenschaftler ein methodisches Design, das qualitative und quantitative Verfahren der Selbst- und Fremdeinschätzung verbindet. Sie befragten Studierende und Lehrende, führten quantitative Veranstaltungsevaluationen der ersten drei Jahrgänge des Coburger Wegs durch und schätzten die studentischen Kompetenzen durch Beobachtungsverfahren ein.

In der Publikation „Grenzgänge. Interdisziplinäre Kompetenzen fördern und evaluieren“ präsentieren Prof. Walter Bender und sein Team ihre Ergebnisse. Sie ziehen ein positives Fazit: Es zeigt sich ein Kompetenzzuwachs über alle Module. Die „Projektarbeit“ ist besonders geeignet, da Studierende verschiedener Fachrichtungen aufeinandertreffen. Sie erleben hautnah fachübergreifende Diskurse und Kooperationen. Die Lehrenden müssen auch in Zukunft bei der didaktischen und methodischen Planung und Umsetzung interdisziplinärer Lehrveranstaltungen unterstützt werden.
Das Projekt „Der Coburger Weg“ befindet sich aktuell in der zweiten Förderungsperiode. Die Studie empfiehlt der Hochschule Coburg darüber hinaus, ein Konzept für eine gelungene interdisziplinäre Zusammenarbeit zu entwickeln. Die Transparenz von Strukturen, Verfahrensweisen und Entscheidungen soll für Lehrende und Studierende verbessert werden. 
Für den Vizepräsidenten und Projektleiter der ersten Förderphase, Prof. Dr. Eckardt Buchholz-Schuster, ist die Publikation ein wichtiger Beitrag zur weiteren Optimierung der Projektformate bis 2020: „Wir freuen uns, dass wir die Studie in der interdisziplinären Forschungsreihe ‚Zwischen den Welten‘ veröffentlichen konnten. Dies eröffnet eine zusätzliche Möglichkeit, über die Hochschule Coburg hinaus auch von einer interessierten wissenschaftlichen Community und der Bildungspolitik wahrgenommen und mit ihnen in einen weiteren Austausch treten zu können.“ 

„Zwischen den Welten“ ist eine interdisziplinäre Forschungsreihe der Hochschule Coburg. Sie wird von Prof. Dr. Jürgen Krahl und Prof. Dr. Josef Löffl herausgeben und erscheint regelmäßig im Cuvillier Verlag Göttingen. „Grenzgänge. Interdisziplinäre Kompetenzen fördern und evaluieren. Wissenschaftliche Begleitstudie zum Projekt „Der Coburger Weg“ (2011-2016) der Hochschule Coburg“ von Prof. Dr. Walter Bender, Lisa Breitschwerdt und Markus Scheffel ist erhältlich in der Zentralbibliothek der Hochschule Coburg sowie über den Cuvillier Verlag unter https://cuvillier.de/de/shop/publications/7384-grenzgange.