Studierende gut auf den Beruf vorbereitet

Mittwoch. 21. April 2021
Prof. Dr. Andreas Aue
Prof. Dr. Andreas Aue ging in den Ruhestand.

„Junge Menschen sollten die Chance haben, nach ihrer Ausbildung oder ihrem Studium eine Berufstätigkeit zu finden, die ihnen Freude macht. Deshalb müssen wir sie gut darauf vorbereiten.“ Davon ist Prof. Dr. Andreas Aue fest überzeugt. Mehr als 26 Jahre, seit 1. September 1994, lehrte er an der Hochschule Coburg im Studiengang Soziale Arbeit. 16 Jahre lang leitete er darüber hinaus die Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit als Dekan. Zum Ende des Wintersemesters 2020/21 ging er in den Ruhestand.

Die Profession der Sozialen Arbeit und die Menschen, die den Beruf des Sozialpädagogen bzw. der Sozialpädagogin ausüben, haben für Professor Aue eine wichtige Funktion in unserer Gesellschaft: „Unser Ziel ist es dazu beizutragen, dass die Gesellschaft funktioniert und halbwegs gerecht ist. Und es muss uns gelingen, dass alle Menschen mitgenommen werden.“ Ihm war es immer wichtig, den jungen Menschen einerseits die Kompetenzen zu vermitteln, die sie im Beruf brauchen, um gut auf die Praxis vorbereitet zu sein, und andererseits ihren Blick für notwendige Veränderungen und Innovationen zu schärfen. Bevor er an die Hochschule kam, war er in leitender Funktion bei einem Sozialverband tätig. Er hat eine Zusatzqualifikation als Supervisor und wird in dieser Funktion immer wieder von sozialen Einrichtungen und in der Weiterbildung angefragt.

Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass der Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule Coburg enge Kontakte zur Praxis pflegt. So können soziale Einrichtungen aus der Region, die freie Plätze für das Praxissemester bieten, sich den Studierenden bei einer Praxismesse präsentieren. Und es gibt Praxisanleitertage für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen, die die Studierenden während dieser Zeit begleiten.

Andreas Aue installierte für engagierte Studierenden auch ein Begleitstudium, das es ihnen ermöglicht, bereits während des Studiums Zusatzqualifikationen zu erwerben. Als Ergänzung zum regulären Studium stehen ihnen hier die Bereiche Management in sozialen Organisationen, Frühpädagogik und Schulsozialarbeit sowie Person- und erfahrungsorientierte Beratung offen. „Die Rückmeldungen aus der Praxis haben uns gezeigt, dass unsere Absolventinnen und Absolventen dadurch Pluspunkte bei ihren Bewerbungen sammeln konnten“, stellt er rückblickend fest.

Neben der Vermittlung von Wissen spielte für Professor Aue die Entwicklung der Persönlichkeit der jungen Menschen eine wichtige Rolle: „Mir ging es darum, die jungen Leute für die Soziale Arbeit zu begeistern.“ Dass es hier auch darum geht, Verantwortung zu übernehmen, lebte er ihnen unmittelbar vor. 16 Jahre lang vertrat er seine Fakultät als Dekan nach innen und außen. In diese Zeit fiel 2005 die Gründung des Studiengang Integrative Gesundheitsförderung. Damals war dieses Studienangebot in Deutschland einzigartig. Mittlerweile haben sich die Gesundheitswissenschaften etabliert. Professor Aue erinnert sich gerne an seinen leider bereits verstorbenen Kollegen Prof. Dr. Werner Reiners-Kröncke, mit dem er dieses Studienangebot entworfen und auf den Weg gebracht hat und der ihn als langjähriger Vizepräsident der Hochschule bei der Entwicklung seiner Fakultät maßgeblich unterstützte: „Wir waren zwar sehr unterschiedlich, sind aber sehr gut miteinander ausgekommen.“

Mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Fakultätsverwaltung hatte Dekan Aue ein Team an seiner Seite, auf das er sich bei der Leitung und Organisation des Studiengangs und der Fakultät immer verlassen konnte: „Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und dafür bin ich überaus dankbar“, betont er. Rückblickend auf seine Zeit als Dekan resümiert Andreas Aue: „Natürlich kann man als Dekan versuchen – taktisch geschickt – kurzfristige Mehrheitsbeschlüsse herbeizuführen. Aber es ist meine feste Überzeugung, dass nur das auf Offenheit und Kompromissorientierung basierende – zugegeben manchmal auch mühsame – gemeinsame Aushandeln von Inhalten nachhaltig erfolgreich ist. Denn schließlich müssen sich alle Kolleginnen und Kollegen mit den so gefassten Studienangeboten identifizieren und diese engagiert mittragen können.“