Wissenschaftsminister Sibler lobt KI-Kompetenzen der Hochschule

Freitag. 05. Juni 2020 (Dr. Margareta Bögelein)
Bernd Sibler
Wissenschaftsminister Sibler erläutert die Modalitäten des KI-Wettbewerbs.
Menschen auf der Video-Leinwand
Zahlreiche Professoren waren per Video zugeschaltet.
Dieter Landes, Jens Grubert, Mirko Kraft
Prof. Landes, Prof. Grubert und Prof. Kraft erläutern die KI-Kompetenzen der Hochschule (v.re.)
Bernd Sibler und Jens Grubert
Prof. Grubert zeigt KI am Beispiel eines Fahrsimulators für Autonomes Fahren.
Klaus Stefan Drese, Christiane Fritze, Bernd Sibler
Prof. Drese zeigt den Einsatz von KI in der Qualitätssicherung der Glasindustrie.

Die Hochschule Coburg war im Wettbewerb um Professuren für Künstliche Intelligenz KI im Rahmen der bayerischen Hightech-Agenda erfolgreich. Sie kann ihre KI-Kompetenzen mit zwei neuen Professuren jetzt weiter ausbauen. Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler informierte sich bei einem Besuch an der Hochschule Coburg über aktuelle KI-Projekte und die Pläne für die Zukunft.

„Die Hochschule Coburg ist als Teil des KI-Netzwerks Bayern einer der Innovationsmotoren in den Zukunftstechnologien. Ich freue mich über den Erfolg der Coburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im KI-Wettbewerb und die zwei neuen KI-Professuren. Der Standort Coburg profitiert dabei nicht nur von der wissenschaftlichen Expertise und dem Knowhow an der Hochschule, sondern auch von starken regionalen Partnern aus der Wirtschaft“, so würdigte Wissenschaftsminister Bernd Sibler die Hochschule bei seinem Besuch.

Die Künstliche Intelligenz wird die Produktion, die Angebote und die Dienstleistungen der Unternehmen stark verändern und das hat auch Auswirkungen auf das Leben der Menschen. Bereits aktuell forscht und lehrt die Hochschule Coburg auf verschiedenen Feldern der KI. Beispielsweise wenn es um das autonome Fahren, die Datensicherheit in Unternehmen, die Wartung von Maschinen und die Qualitätskontrollen bei Produkten geht. Prof. Dr. Dieter Landes und Prof. Dr. Jens Grubert stellten das bei dem Besuch des Ministers eindrucksvoll vor und die bei Video zugeschalteten Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter bestätigten es. „Wir fangen nicht bei Null an“, betonte Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Christiane Fritze.

Ziel der bayerischen Hightech-Agenda ist es, Bayern als den führenden Standort für KI zu machen. Dazu zählt auch die Schaffung von 50 neuen KI-Professuren, von denen zwei an die Hochschule Coburg kommen. „Wir sehen das Thema KI nicht nur unter technischen Aspekten. Uns geht es auch darum die Vorbehalte der Menschen gegenüber der KI ernst zu nehmen“, erklärte Wissenschaftsminister Sibler. Die neue Coburger Professur “Explainable and Responsible AI in Insurance” wird sich genau mit diesen Fragestellungen beschäftigen, wie Prof. Dr. Mirko Kraft, Professor für Versicherungswirtschaft an der Hochschule Coburg, erklärt. Es soll erforscht werden, wie es gelingt, dass die Versicherungskunden Vertrauen in neue Versicherungsangebote entwickeln, die mithilfe von Methoden der Künstlichen Intelligenz zustande kommen. Der Start für diese Professur kann bereits im Oktober 2020 erfolgen. Die weitere KI-Professur „Data Stream Mining“ passt gut in die stark vom Maschinenbau geprägte oberfränkische Industrielandschaft. Konkret geht es darum, wie Daten, die beim Streamen permanent anfallen, analysiert und ausgewertet werden können. Ein Anwendungsbeispiel für diesen Bereich der Künstlichen Intelligenz ist beispielsweise die Materialanalytik, wo mittels Sensoren andauernd Daten erfasst werden. Die Professur kann zum Oktober 2021 besetzt werden.

Vernetzen und Synergien schaffen

„Unser Ziel ist es, dass sich die KI-Professoren und Professorinnen in Bayern gut vernetzen und Synergien nutzen“, darauf weist Bernd Sibler hin. Dass das an der Hochschule Coburg schon gut funktioniert, konnte Professor Kraft für die Versicherungswirtschaft und Dieter Landes für das Data Stream Mining bestätigen. Auf dem Gebiet des Data Stream Mining gibt es bereits eine etablierte Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg und gute Anknüpfungspunkte zur Materialwissenschaft an der Universität Bayreuth. Im Bereich der Versicherungswirtschaft bestehen langjährige Kontakte zur Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Neu hinzu kommt jetzt das Forschen im Verbund mit der Universität Bamberg.

Praktische Anwendungsbeispiele

Konkrete aktuelle Anwendungsprojekte von KI präsentierte Prof. Grubert mit seinem Team aus einem Projekt mit der Volkswagen Stiftung, in dem es darum geht, Menschen virtuell mit den Funktionsweisen der KI beim autonomen Fahren vertraut zu machen. Prof. Dr. Klaus Stefan Drese, Leiter des Instituts für Sensor- und Aktortechnik der Hochschule, zeigte Wissenschaftsminister Sibler den Einsatz von KI zur Qualitätskontrolle in der oberfränkischen Glasindustrie.